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Falsche Studie zu Namen Falsche Studie zu Namen: Wer König heißt, ist nicht erfolgreicher im Job

02.06.2014, 08:55
Als „Herr Baron“ hat man doch keine besseren Karrierechancen als andere. Das Foto zeigt Schauspieler Jan Josef Liefers als Baron Münchhausen.
Als „Herr Baron“ hat man doch keine besseren Karrierechancen als andere. Das Foto zeigt Schauspieler Jan Josef Liefers als Baron Münchhausen. dpa Lizenz

König, Kaiser oder Fürst - wer solche hohen Namen trägt, ist auch beruflich erfolgreicher als Menschen, die Bauer oder Fischer heißen. Das wollte uns eine Studie weismachen. Doch nun rudern die Forscher zurück.

Wer mit Nachnamen „König“ oder „Prinz“ heißt, muss nicht unbedingt adeliger oder gar majestätischer Herkunft sein. Trotzdem kann ein nobel klingender Name die Karriere positiv beeinflussen, fanden Raphael Silberzahn und Eric Luis Uhlmann von der University of Cambridge und der HEC Paris heraus. Ein gewöhnlicher Nachname wie „Baumann“, „Schäfer“ oder „Jäger“ bedeutet dagegen, dass man sich etwas mehr anstrengen muss, um beruflich aufzusteigen, schrieben die Wissenschaftler im Magazin Psychological Science.

Jetzt stellt sich heraus: Das stimmt sonicht. Menschen mit nobel klingenden Nachnamen schaffen es doch nicht häufiger in Führungspositionen, gestanden Silberzahn und Uhlmann im selben Journal. Demnach gibt es keinen „Namens-Bedeutungs-Effekt“.

Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, haben sich die Wissenschaftler in ihrer Methode vertan. Vereinfacht gesagt kommen edel klingende Nachnamen im Durchschnitt eher selten vor. Trotzdem stellten die Forscher die Karrierechancen der seltenen „Kaiser“ und „Könige“ mit den viel häufiger vorkommenden „Müllers“ und „Schmidts“ in einen Zusammenhang und verglichen die Daten.

Außerdem habe die Datenbank sich bei der Anzahl der Manager mit edlen Namen vertan, berichteten die Forscher laut „SZ“. So sei wohl eine Verzerrung in die Rechnung geraten. Man verglich am Ende Äpfel mit Birnen - bzw. Grafen mit Bauern.