Experten warnen Dicke und Fettleibige vor einer Diät
Freiburg/dpa. - Nach der Vorstellung der ersten gesamtdeutschen «Verzehrstudie» haben Experten dicke und fettleibige Menschen vor einer Diät gewarnt. Eine plötzliche und gravierende Umstellung der Ernährung führe meist zu einer Gewichtszunahme.
Das teilten Mediziner der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Deutschen Sporthochschule Köln in Freiburg mit. Um abnehmen zu können, sei vor allem mehr Bewegung wichtig. Die von Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) am 30. Januar vorgestellte Studie hatte ergeben, dass jeder zweite Deutsche zu dick, jeder fünfte gar fettleibig ist.
Eine Diät habe eine einseitige Ernährung zur Folge, sagte der Mediziner Andreas Berg. Dauerhaftes Abnehmen sei dadurch nicht möglich. Zudem gefährde eine Diät die Gesundheit. Gefährlich seien vor allem sogenannte Radikaldiäten, die einen schnellen Erfolg versprechen und die Ernährung gravierend verändern.
Dicke oder fettleibige Menschen sollten auf mehr Bewegung und auf eine abwechslungsreiche Ernährung setzen. «Die Menschen müssen vor allem gesünder essen», sagte Berg. Gefragt sei eine dauerhafte Änderung des Lebensstils. «Eine schnelle Diät bringt gar nichts», sagte Berg. «Sie richtet mehr Schaden als Nutzen an.»
Die Freiburger Universität und die Kölner Sporthochschule haben vor vier Jahren ein Programm entwickelt, das übergewichtigen Menschen helfen soll. Die Erfahrung zeige, dass Übergewicht eindeutig die größte Gefahr für die Gesundheit darstelle, sagte Berg. Die Bereitschaft, sich dauerhaft dem Problem zu stellen, sei aber noch immer sehr gering. Das Programm wird bundesweit an mehr als 100 Standorten angeboten. Koordiniert wird es von Freiburg aus.
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