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Experten geben Tipps rund um das Thema "Hund" Experten geben Tipps rund um das Thema "Hund": Speiseöl regt Bellos Stoffwechsel an

25.01.2015, 10:32
Ohrenpflege Werden Hunde nicht richtig gepflegt, leidet darunter nicht nur das Äußere. Ein Pflegedefizit kann längerfristig auch der Gesundheit des Tieres schaden. Zum regelmäßigen Pflegeprogramm gehört deshalb auch die Kontrolle der Hundeohren. Halter sollten sie am besten ein- bis zweimal wöchentlich überprüfen. Experten empfehlen, dabei überflüssige Haare zu entfernen und die Gehörgänge mit Hilfe eines Tuches von Ohrenschmalz zu befreien.
Ohrenpflege Werden Hunde nicht richtig gepflegt, leidet darunter nicht nur das Äußere. Ein Pflegedefizit kann längerfristig auch der Gesundheit des Tieres schaden. Zum regelmäßigen Pflegeprogramm gehört deshalb auch die Kontrolle der Hundeohren. Halter sollten sie am besten ein- bis zweimal wöchentlich überprüfen. Experten empfehlen, dabei überflüssige Haare zu entfernen und die Gehörgänge mit Hilfe eines Tuches von Ohrenschmalz zu befreien. dpa Lizenz

Halle (Saale) - Gerd P., Saalekreis: Unser Hund hat seit einiger Zeit sehr starken Haarausfall am ganzen Körper, obwohl er noch Fell hat. Was könnte Abhilfe schaffen? Der Hund wird täglich von uns gekämmt.

Antwort: Die Ursache kann nur der Tierarzt abklären. Neben dem jahreszeitlichen Fellwechsel können auch Stoffwechselstörungen, Parasiten oder Ernährungsfehler zu Fellproblemen führen. Um den Fellwechsel zu unterstützen, ist es empfehlenswert, Speiseöl zuzufüttern. Der darin enthaltene hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren beeinflusst den Stoffwechsel günstig und beugt Entzündungsreaktionen der Haut vor. Als Faustregel gilt pro zehn Kilogramm Hund ein Esslöffel Öl pro Tag, beispielsweise Sonnenblumenöl. Mit der Speiseölzufütterung sollte allmählich begonnen werden: zunächst mit einem Teelöffel pro Tag bis ein Esslöffel pro Tag erreicht wird. Der allmähliche Anstieg beugt Durchfallerscheinungen vor. Wenn Sie Ihrem Hund über einen längeren Zeitraum so zufüttern, könnte sich der extreme Haarausfall geben.

Marie G., Köthen: Wir haben einen zwölf Jahre alten, großen Hund. Ein Bluttest hat ergeben, dass bei ihm das Morbus-Cushing-Syndrom vorliegt. Können ihm nur die Vetoryl-Tabletten helfen oder gibt es noch eine andere Möglichkeit?

Antwort: Bei Hunden kann Morbus Cushing, das heißt eine Überfunktion der Nebennierenrinde, meist im Alter zwischen acht und zwölf Jahren auftreten. Die Erkrankung äußert sich durch Stammfettsucht. Das heißt, es kommt zu einem Hängebauch und hier zu einem sehr dünnen Haarkleid. Zudem trinken die Hunde sehr viel und es kann zu einer Gewichtszunahme kommen. Morbus Cushing ist nicht heilbar. Zu der Tabletteneinnahme gibt es keine Alternative. Es handelt sich um eine lebenslange Therapie. Wichtig ist, dass die Tabletten-Dosierung dem Gewicht des Hundes angepasst wird. Mit der Zeit sollte die Trinkmenge des Hundes langsam weniger werden.

Anne A., Saalekreis: Unser Terrier ist sieben Jahre alt, frisst gut und wiegt neun Kilo. Von Anfang an erbricht er jedoch nach dem Fressen. Auch Sonderfutter wegen vermuteter Futtermittel-Unverträglichkeit hilft nicht. Der Züchter vermutete von vornherein eine Aussackung an der Speiseröhre. Wie sehen Sie das?

Antwort: Die Ursache für das Erbrechen wie beispielsweise eine Futtermittel-Unverträglichkeit, eine Missbildung im Bereich der Speiseröhre oder eine chronische Gastritis sollten Sie baldmöglichst abklären lassen - durch Röntgen mit Kontrastmittel. Bleibt das ergebnislos, kann unter Narkose eine Endoskopie durchgeführt werden, um eventuell Veränderungen im Magen und in der Speiseröhre orten zu können.

Katrin W., Eisleben: Mein Zwergschnauzer ist besonders am Bauch von starkem Juckreiz geplagt. Ich vermute eine Hautallergie und verabreiche ein Diätfutter Small-Dog. Ist das gut so? Oder könnte die Allergie auch mit der vor eineinhalb Jahren erfolgten Kastration zusammenhängen?

Antwort: Eine Kastration löst in keinem Fall eine Allergie aus. Small-Dog ist nur ein normales Futter für kleine Hunde und lediglich auf deren geringen Energieumsatz abgestimmt, nicht aber auf Allergien. Allergien können verschiedenartig ausgelöst werden. Bei einer Futterallergie sollte man wissen, dass Rind-, Geflügel- und Schweine-Eiweiß bei Hunden und Katzen häufig Allergien auslösen. Bei Verdacht auf eine Futtermittel-allergie sollte mit einer Ausschlussdiät begonnen werden. Ihr Hund erhält acht bis zwölf Wochen lang nur eine Eiweißquelle und eine Kohlenhydratquelle in seiner Nahrung und nichts anderes. So lässt sich im Ausschlussverfahren ermitteln, worauf Ihr Hund allergisch reagiert. Man kann eine entsprechende Futterration selbst herstellen oder auf fertige Diätfuttermittel zurückgreifen. Wissen muss man, dass eine Allergie nicht heilbar ist, sondern nur dem Auslöser entgegengewirkt werden kann. Sollte die Futterumstellung zu keinem Erfolg führen, handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht um eine Futtermittelallergie. Außerdem müsste bei Ihrem Hund abgeklärt werden, ob eine bakterielle Überbesiedelung der Haut vorliegt. Das alles sollten Sie mit Ihrem Tierarzt besprechen.

Hanna P., Dessau-Roßlau: Unsere 14 Wochen alte Terrier-Hündin hat einen Nabelbruch und wird deshalb operiert. Man riet uns, die OP gleich zu einer Sterilisation zu nutzen, um das Krebsrisiko zu senken. Wie ist Ihre Meinung zu einer Sterilisation von weiblichen Welpen?

Antwort: Studien aus den USA besagen, dass sich durch eine Sterilisation von Hündinnen vor der ersten Läufigkeit das Milchleisten-Krebsrisiko um 30 Prozent senken lässt. Studien deutscher Kollegen der Universität Hannover haben das bestätigt. Sie haben aber zugleich festgestellt, dass eine Vielzahl der im Welpenalter sterilisierten Hündinnen eine chronische Blasen- und Scheidenentzündung entwickelt. Unter Kollegen gehen die Meinungen zur Sterilisation von Welpen-Hündinnen konträr auseinander. Letztlich muss jeder Hundehalter für sich das Für und Wider abwägen und individuell entscheiden.

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Martina L., Merseburg: Unser kastrierter Hund wird immer dicker. Was können wir dagegen tun? Wir füttern ihn normal.

Antwort: Generell ändert sich durch eine Kastration der Energieumsatz eines Hundes. Er braucht etwa ein Viertel bis ein Drittel weniger Futter. Für Sie bedeutet das, neben weniger Futter dafür zu sorgen, dass der Hund viel Bewegung hat. Eine „normale“ Fütterung und das „normale“ Verwöhnen mit Leckerlis muss bei einem kastrierten Hund zu einer Zunahme führen.

Jürgen H., Salzlandkreis: Unser sechsjähriger Hund leidet im Sommer an einer Hautallergie. Sie äußert sich durch heftigen Juckreiz. In der Folge kratzt sich unser Hund extrem. Wäre ein Allergietest angebracht?

Antwort: Allergietests und auf dem Ergebnis aufbauende Hypo-sensibilisierungen sind bei Hunden angebracht, wenn starker Juckreiz das Jahr über anhält. Die Erfahrung besagt allerdings, dass nur 50 Prozent aller Hyposensibilisierungen erfolgreich sind. Bei einer saisonalen Hautallergie, wie sie bei Ihrem Hund vorliegt, wird meist Kortison in Tablettenform verabreicht. Nebenwirkungen wie häufiges Trinken, Harndrang und Gewichtszunahme sind bei kurzzeitiger Anwendung nicht so stark ausgeprägt und nehmen mit schrittweiser Dosisreduktion ab. Seit vergangenem Jahr gibt es ein kortisonfreies Medikament. Es hat nur selten Nebenwirkungen und ist bisher bei Hunden sehr erfolgreich in der saisonalen und ganzjährigen Juckreiz-Bekämpfung eingesetzt worden. Ihr Tierarzt wird Ihnen Näheres dazu sagen können.

Iris D., Halle: Mein Hundebaby ist 14 Wochen alt. Wie oft muss entwurmt werden?

Antwort: Generell sollte für jeden Hund ein individuelles Entwurmungsschema erstellt werden, je nach Gefährdungslage, Auslauf, Kontakt zu anderen Tieren oder Kleinkindern. Als Faustregel kann gelten: im Alter von vier bis zwölf Wochen alle 14 Tage, dann alle zwei Monate, dann zwei bis viermal pro Jahr.

Jana M., Burgenlandkreis: Meine dreijährige Katze hat Flöhe. Was hilft? Gilt das auch für Hunde?

Antwort: Sowohl für Katzen als auch für Hunde gibt es wirksame Präparate, die medizinische Wirkstoffe gegen Flöhe enthalten. Wissen muss man, dass die Flöhe am Wirtstier Blut saugen, sich sonst aber in der Umgebung aufhalten und vermehren. Daher sollte bei Flohbefall nicht nur das Tier mit sogenannten Spot-on-Präparaten behandelt werden, sondern auch die Umgebung. Neben dem Saugen der Wohnung empfiehlt sich der Einsatz von Foggern. Sie geben ein Mittel an den Raum ab, das Flöhe, Floheier und Larven abtötet. Sollten mehrere Hunde oder Katzen gehalten werden, müssen auch die Partnertiere behandelt werden. Das ist unabhängig davon, ob sie ebenfalls Flöhe haben.

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Hilde D., Weißenfels: Unsere 13 Jahre alte Katze kratzt sich bis es blutet. Wie können wir ihr helfen? Sie ist Freigänger.

Antwort: Da Ihre Katze Freigänger ist, sollte zuerst geschaut werden, ob ein Parasitenbefall vorliegt. Bei 75 bis 80 Prozent der Juckreiz-Fälle lässt sich das als Ursache feststellen. In der Mehrzahl handelt es sich um Flohbefall, den die meisten Halter nicht wahrnehmen. Sollte das bei Ihrer Katze der Fall sein, kann sie mit Spot-on-Präparaten behandelt werden. Ansonsten wäre nach anderen Ursachen, wie zum Beispiel Futtermittelunverträglichkeit oder stressinduzierte Lecksucht, zu suchen.

Tine K., Naumburg: Wir haben drei junge Katzen, die in der Wohnung und auch im Freien sind. Wie oft müssen sie geimpft werden?

Antwort: Die Grundimmunisierung gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche von Katzenwelpen muss dreimal im Abstand von drei bis vier Wochen durchgeführt werden. Danach sollte jährlich eine Wiederholungsimpfung erfolgen. Bei Freigängern kommt alle zwei bis drei Jahre eine Impfung gegen Tollwut dazu.

Jana T., Wittenberg: Ich habe bei meinem achtjährigen Dackel erweiterte Pupillen festgestellt und glaube auch, dass er schlecht sieht. Wie kann man das untersuchen?

Antwort: Ob Ihr Hund an einer verminderten Sehfähigkeit oder gar an einem Grünen oder Grauen Star leidet, kann ein auf Augenkrankheiten spezialisierter Tierarzt testen. Geprüft werden etwa die Reflexe des Tieres oder sein Verhalten in einem Hindernisparcours. Sie können sich beispielsweise an die Tierklinik Wittenberg wenden.

Ulli R., Sangerhausen: Unser Wellensittich hat über dem Schnabel eine entzündete Stelle, an der er sich kratzt. Es sieht ein bisschen aus wie ein Schwamm. Was kann das sein?

Antwort: Nach Ihrer Schilderung kann es sich um den Befall mit Schnabelmilben handeln. Lassen Sie dies bitte von einem Tierarzt abklären. Gegen den Befall von Parasiten helfen spezielle Tropfen.

Kornelia Noack und Dorothea Reinert notierten Fragen und Antworten. (mz)