1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Ernährung: Ernährung: Katzen fressen längst nicht alles

Ernährung Ernährung: Katzen fressen längst nicht alles

Von Torsten Schäfer 22.02.2006, 09:15
Eine Hauskatze lässt sich streicheln. (Foto: dpa)
Eine Hauskatze lässt sich streicheln. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Bonn/dpa. - «Katzen fressen nicht gerne länger dieselbe Futtersorte», sagt Heidrun Betz, stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Tierschutzbundes mit Sitz in Bonn. «Deshalb sollte man häufiger die Geschmacksrichtung wechseln, jedoch bei derselben Marke bleiben.» Experten empfehlen den Kauf von handelsüblichem Fertigfutter, das alle wichtigen Ernährungsstoffe enthält. Ob Feuchtfutter oder Trockenfutter - das ist dabei mehr eine Glaubensfrage.

«Bei Trockenfutter kann mengenmäßig weniger gefüttert werden. Es ist dadurch im Verhältnis zur ansonsten benötigten Menge an Feuchtfutter preiswerter», erklärt Frank Langewische vom 1. Deutschen Edelkatzen Züchterverband mit Sitz in Aßlar (Hessen). Trockenfutter sollte aber von hoher Qualität sein, betont der Tiermediziner.

Trockenfutter kann den ganzen Tag über stehen. Wer seine Mieze auf Feuchtfutter eingestellt hat, sollte nach dem Fressen die Reste aus dem Napf entfernen und ihn säubern. «Feuchtfutter gärt schnell, gerade im Sommer», sagt Tierärztin Cornelia Ewering, die bei einem großen Tierfutter-Hersteller beschäftigt ist. Allerdings komme Feuchtfutter meist besser an, da es intensiver rieche. Es sollte nicht aus dem Kühlschrank kommen, sondern zimmerwarm serviert werden.

Der Futternapf sollte in einer ruhigen Ecke und in einiger Entfernung von der Katzentoilette stehen. «Katzen sollten immer Zugang zu frischem Trinkwasser haben», erklärt Frank Langewische. Bei Trockenfutter muss die Katze mehr trinken als bei Feuchtfutter. «Zwischen 60 und 70 Milliliter Wasser am Tag pro Kilogramm Körpergewicht», rät Cornelia Ewering.

Wohnungskatzen brauchen zudem Katzengras, mit dessen Hilfe sie Fell, das sie beim Putzen aufnehmen, auswürgen können. «Ohne Gras geht die Katze an Zimmerpflanzen, die womöglich giftig sind», so Heidrun Betz.

Keinesfalls dürfen Katzen einseitig ernährt werden. Immer wieder kommt es vor, dass nur Leber gefüttert wird. «Es kann dann zu Gesundheitsstörungen wie etwa einer Vitamin A-Vergiftung kommen», sagt Tierarzt Langewische. Rohes Fleisch sollte nie gefüttert werden. «Es besteht die Gefahr, dass Parasiten oder Bandwürmer übertragen werden», erklärt Heidrun Betz. Auch Hundefutter ist untauglich.

Milch ist für die Katze ein fettreiches Nahrungsmittel, das sie oft nicht verträgt. Ist sie bekömmlich, sollte Milch nur hin und wieder gegeben werden, rät Cornelia Ewering. «Auf Dauer macht sie dick», so die Expertin. Süßigkeiten oder Schokolade sind mitunter giftig für Katzen und deshalb ungeeignet.

Ausgewachsene Katzen dürfen je nach Körpergewicht am Tag 150 bis 300 Gramm Futter bekommen. «Erwachsene Tiere bekommen im Idealfall morgens, mittags und abends eine Mahlzeit», so Cornelia Ewering. Regelmäßige Fütterzeiten sind besonders wichtig. Meist ist die Fresslust dabei groß. «Ein Drittel aller Katzen ist übergewichtig», erklärt Cornelia Ewering. «Häufig wird aus Zuneigung zwischendrin gefüttert. Stattdessen sollte man öfter mit der Katze spielen», sagt die Fachfrau. Füttern dürfe nicht zum Ersatz für andere Beschäftigungen werden.