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Die Geschichte des Trenchcoats Die Geschichte des Trenchcoats: Vom Schlachtfeld auf den Laufsteg

Von Axel Botur 21.07.2006, 18:19

London/dpa. - Aber in jeder Kollektion erweist der Designer des Londoner Traditionshauses der großen Erfindung des Thomas Burberry die Ehre. Denn dieser legte vor 150 Jahren den Grundstein zu einem der heute erfolgreichsten englischen Modeexportschlager.

Mantel für das Militär

Die Anfänge waren alles andere als glamourös. Nach seiner Ausbildung bei einem Tuchhändler ließ sich Thomas Burberry 1856 im Provinzstädtchen Basingstoke mit einem Geschäft für Herrenausstattung nieder. Bald spezialisierte er sich auf strapazierfähige Kleidung für die Betätigung im Freien und wartete 1880 mit einer viel beachteten Innovation auf. Ihm war es gelungen ein Material zu entwickeln, das reißfeste, atmungsaktive und Wasser abstoßende Komponenten vereinte: Gabardine.

Diese Neuerung ermöglichte seinem Unternehmen die Expansion. Burberry eröffnete ein Geschäft am Haymarket in London, dort wo sich noch heute der Stammsitz befindet. Und das Militär wurde auf ihn aufmerksam. Bereits 1895 entwickelte er seinen ersten Mantel für Soldaten. Im Zuge einer Komplettüberarbeitung der Uniformen im Vorfeld des Ersten Weltkrieges schneiderte Thomas Burberry schließlich das Kleidungsstück, das ihm ewige Berühmtheit einbringen sollte: Den Trenchcoat, benannt nach dem englischen Wort für Schützengraben (trench).

Die praktischen Vorzüge dieses Regenmantels erkannten bald auch die Zivilisten. Der Trench fand den Weg ins Straßenbild. Auf der Leinwand wurde er endgültig zum Mythos. Humphrey Bogart trug ihn in "Casablanca", Catherine Deneuve in "Die Regenschirme von Cherbourg" und auch Audrey Hepburn in "Frühstück bei Tiffany".

Dennoch blieb das Image eines reinen Funktionsspezialisten an Burberry haften. Das sollte sich erst ändern, als 1997 die Amerikanerin Rose Marie Bravo an die Unternehmensspitze trat. Mit ihr kam der Italiener Roberto Menichetti als Chefdesigner.

Futter wird Trend

Der erste Coup des neuen Duos: Das schwarz-weiß-beige-rote Hauskaro, ursprünglich als Innenfutter eingesetzt, wurde zum weltweiten Trendemblem. Auf Taschen oder Hüten, auf Hosen, Röcken oder Mänteln - eine wahre Hysterie erfasste die Mode. Für diese Experimente führte Burberry eine eigenständige Linie ein: Prorsum, auf Deutsch: vorwärts. Gezeigt wird sie bis heute auf der Mailänder Modewoche, zwischen Prada, Gucci und Armani.