Bunt und spannend: Frösche im Terrarium
Trier/Chemnitz/dpa. - Frösche zu Hause im Terrarium zu halten, kann sehr faszinierend sein. Die Lebewesen sind oft schillernd bunt und haben häufig ein spannendes Verhalten.
Bei den hierzulande gehaltenen Fröschen handele es sich meist um Pfeilgiftfrösche, sagt der Biologe Stefan Lötters von der Universität Trier. «Diese kleinen, südamerikanischen Frösche sind in der Regel sehr bunt und werden deshalb gern als Juwelen des Regenwalds bezeichnet.» Außerdem könne man Pfeilgiftfrösche gut halten und züchten. «Für viele Hobbyfroschliebhaber ist es das Größte, ihre Tiere zur Nachzucht zu bringen», sagt Lötters, der auch Vizepräsident der Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde ist. Auch wenn es der Name anders vermuten lässt: Die Pfeilgiftfrösche, die in Deutschland bereits seit rund 30 Jahren nachgezüchtet werden und im Zoofachhandel oder auf Liebhabertauschbörsen zu kaufen sind, haben ihre Giftigkeit weitestgehend verloren. «Das liegt daran, dass das Gift in freier Wildbahn über Nahrung aufgenommen wird, wo die Tiere Ameisen und Termiten fressen», erklärt Katrin Hohmann, Zootierpflegemeisterin im Vivarium des Tierparks Chemnitz. Neben den Pfeilgiftfröschen gibt es auch andere Froscharten, die - wenngleich deutlich seltener - im Terrarium gehalten werden. Dazu gehören etwa die aus Südamerika oder Asien stammenden Laubfrösche, die anders als die tagaktiven Pfeilgiftkollegen nachtaktiv und je nach Art sogar mehr als doppelt so groß sind. Wer hingegen - auch tagsüber - etwas Leben in sein Aquarium bringen will, kann sich einen Krallenfrosch anschaffen. «Er sieht zwar durchaus lustig aus, wie er darin herumschwimmt, ist aber nicht besonders anspruchsvoll und daher im Grunde auch sehr gut für Anfänger geeignet», sagt Lötters.
Die braun- oder grünmarmorierten Schmuckhornfrösche, die mit ihrem großen Maul und den Zipfeln an den Augen ebenfalls ein sehr eigenwilliges Erscheinungsbild haben, sind hingegen weniger aktiv. «Die etwa faustgroßen Frösche bewegen sich nicht viel, liegen oft halb eingegraben im Boden und fressen das, was sie vors Maul bekommen», sagt der Frosch- und Fischzüchter Herbert Nigl aus dem hessischen Dietzenbach. Ob Pfeilgift- oder Schmuckhornfrosch: Die Größe des Terrariums hängt jeweils von der Art und Anzahl der Frösche ab: «Für drei Frösche mit einer Größe von etwa je drei Zentimetern sollte es mindestens 80 Zentimeter lang, 60 Zentimeter tief und zwischen 60 und 80 Zentimeter hoch sein», sagt Katrin Hohmann vom Tierpark Chemnitz. «Frösche brauchen zum einen eine bestimmte Temperatur, die für Pfeilgiftfrösche etwa tagsüber um die 25 Grad und nachts um die 19 Grad liegen sollte. Darüber hinaus sei es wichtig, dass das Terrarium eine 80- bis 90-prozentige Luftfeuchtigkeit hat, damit die Tiere nicht austrocknen. Außerdem sollte das Terrarium biotopgerecht eingerichtet sein - mit Hölzern, Gräsern oder Geäst.
Welche Art von Terrarium auszuwählen ist, hängt von den Lebensgewohnheiten der Frösche ab. «Für Bodenbewohner wie die Schmuckhornfrösche reicht ein flaches Terrarium völlig aus», sagt Nigl. «Wasserbewohner wie die Krallenfrösche brauchten dagegen ein Aquarium, und für Baumbewohner wie die Laubfrösche sollten die Terrarien hoch sein.» Für Pfeilgiftfrösche sei ein halb hohes Terrarium am besten, mit einer Einrichtung, die einem ansteigenden Berg entspricht.
Frösche üben auf Kinder eine große Faszination aus. Als Haustiere für die Kleinen sind sie aber nicht geeignet, erklärt Biologe Stefan Lötters. Frösche sollten von Menschen gehalten werden, die Verantwortung übernehmen können und Enthusiasmus und Leidenschaft zeigen. Erst ab einem Alter von zehn bis zwölf Jahren könnten sich Kinder im Einzelfall Froscharten anschaffen, die leicht zu pflegen sind.