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Blutspende Blutspende: Hochgefühl nach Spende

21.02.2010, 15:23
Blutspende
Blutspende DPA Lizenz

Halle/MZ. - Katrin D., Eisleben: Wie stellen Sie fest, ob ein Spender zur Blutspende geeignet ist?

Antwort: Der Blutspende-Arzt führt in jedem Falle eine Voruntersuchung durch. Dabei wird der Spender unter zweierlei Gesichtspunkten durchgecheckt. Er muss gesundheitlich in der Lage sein, die Blutspende gut zu überstehen. Und es darf keine Gefahr für den Empfänger bestehen. Die Blutspende wird also immer unter dem Aspekt des Spender- und des Empfängerschutzes gesehen.

Anne F., Merseburg: Ich möchte zum ersten Mal Blut spenden. Wird dafür mein Blut untersucht?

Antwort: Ja, bei jeder Blutspende wird das Blut des potenziellen Spenders auf Hepatitis, HIV und Syphilis untersucht. Es werden die Blutgruppenmerkmale erfasst, und der Spender erhält schließlich einen Unfallhilfe- und Blutspenderpass. Die Untersuchung des Blutes erfolgt in speziellen Laboren.

Birgit H., Wittenberg: Wird ein möglicher Blutspender automatisch benachrichtigt, wenn bei ihm Aids festgestellt wird?

Antwort: Ja, dazu ist der Blutspendedienst automatisch verpflichtet. Etwa 24 Stunden nach der Blutspende liegt dem Blutspende-Arzt in der Regel das Ergebnis der Blutuntersuchung vor. Wird etwas Auffälliges entdeckt, wird der Spender - soweit einverstanden - über den Hausarzt sofort benachrichtigt.

Siegfried P., Lieskau: Ich habe seit 1970 regelmäßig Blut gespendet und werde jetzt 69 Jahre alt. Ist für mich damit endgültig Schluss mit der Blutspende?

Antwort: Das ist nicht gesagt. In jedem Fall entscheidet immer der Blutspende-Arzt vor Ort, ob jemand als Spender in Frage kommt oder nicht. Früher gab es in der Tat eine Alters-Obergrenze von 68 Jahren. Unter dem Aspekt, dass die Menschen heute deutlich älter werden als früher und gesundheitlich länger fit sind, ist man von einer Altersobergrenze abgekommen. So können auch Menschen über 70 Jahre noch spenden, wenn medizinisch nichts dagegen spricht.

Vera K., Naumburg: Mir steht ein größerer Eingriff an der Galle bevor. Kann ich danach wieder Blut spenden?

Antwort: Wenn bei Ihnen aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht, könnten Sie vier Monate nach dem Eingriff wieder spenden.

Margit S., Burgenlandkreis: Eine Bekannte meint, dass sie nach der Blutspende immer ein besonderes Hochgefühl habe. Ist das möglich?

Antwort: Nach der Blutspende wird ein körpereigenes Hormon, das Epo, freigesetzt. Es steigert die Leistungsfähigkeit des Spenders, und die Blutbildung wird neu angeregt. Die Blutspende kann so ein Hochgefühl hervorrufen.

Ingeborg B., Zeitz: Ich bin 75 Jahre alt, habe noch nie Blut gespendet, möchte jetzt aber doch spenden. Geht das?

Antwort: Grundsätzlich ist eine Blutspende abhängig vom Gesundheitszustand des Spendewilligen. Da Sie 75 Jahre alt sind und noch nie Blut gespendet haben, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass es durch die Blutabnahme zu Komplikationen kommen kann. Insofern wäre einem Erstspender in dem Alter abzuraten. Letztlich hängt das aber von der individuellen gesundheitlichen Konstellation und der Entscheidung des Blutspende-Arztes vor Ort ab.

Franka M., Dessau-Roßlau: Kann ich trotz eines leicht erhöhten Cholesterinspiegels Blut spenden?

Antwort: Ein nur geringfügig höherer Cholesterinspiegel stellt kein Problem dar, wenn Sie ansonsten gesund sind. Würde der Cholesterinspiegel weit über dem normalen Maß liegen, bestünde ein Schlaganfall- oder Herzinfarkt-Risiko und man würde von einer Blutspende absehen.

Jürgen B., Halle: Ich habe gehört, dass sich Blutspenden gesundheitlich vorteilhaft auswirken können?

Antwort: Das ist richtig. Als Beispiel stehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Menschen, die regelmäßig Blut spenden, liegt die Wahrscheinlichkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit verbundenen Komplikationen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden, um 30 Prozent niedriger als bei Menschen, die nicht spenden.

Andreas S., Coswig: Seit meiner Herzklappen-Operation nehme ich das blutverdünnende Medikament Falithrom ein. Kann ich dennoch Blut spenden?

Antwort: Bei der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten wird eine Blutspende generell ausgeschlossen. Durch die Einnahme von Blutverdünnern ist die Blutungsneigung des Spenders deutlich erhöht. Zugleich wird durch den veränderten Gerinnungsfaktor die Wirksamkeit des Plasma als Bestandteil des Blutes eingeschränkt und damit der Zweck der Blutspende nicht erfüllt. Nicht zuletzt käme es zu einer verstärkten Hämatombildung.

Anja N.,Bernburg: Ich bin gerade Mutter geworden. Ab wann kann ich wieder Blut spenden?

Antwort: Bis zur nächsten Blutspende sollten Sie mindestens ein halbes Jahr nach der Entbindung beziehungsweise bis zum Ende der Stillzeit warten.

Britta M., Ballenstedt: Ich bin 57 Jahre alt und wiege 52 Kilogramm. Kann ich ohne weiteres Blut spenden?

Antwort: Wenn Sie ansonsten gesund sind und der Blutspende-Arzt vor Ort das befürwortet, steht dem nichts entgegen. Generell muss das Körpergewicht einer Person mindestens 50 Kilogramm betragen. Bei einem Gewicht darunter wird eine Blutspende grundsätzlich ausgeschlossen.

Ingeborg H., Wernigerode: Ich bin Epileptikerin. Darf ich Blut spenden?

Antwort: Nach Ihrer Schilderung haben Sie unter akuten Anfällen zu leiden. Um kein Risiko einzugehen und damit Sie keinen Schaden erleiden, wird in dieser speziellen Situation eine Blutspende nicht befürwortet.

Fragen und Antworten notierten Kerstin Metze und Dorothea Reinert.