Blüten aus der Dunkelheit - Zwiebelblumen vortreiben
Bonn/dpa. - Wenn Zwiebelblumen bereits mitten im Winter blühen sollen, müssen sie «für die Treiberei» vorbehandelt worden sein. Bei unbehandelten Zwiebeln von Narzissen, Tulpen, Krokussen oder Hyazinthen bleiben die Blüten zwischen den Blättern stecken.
Darauf weist der Zentralverband Gartenbau (ZVG) in Bonn hin. Wer selbst vortreiben will, setzt die Zwiebeln in einen Topf in eine Mischung aus Sand und humoser Erde. Notfalls tut es auch purer Sand, denn alles was die Pflanze zur Blüte braucht, steckt in der Zwiebel.
Bis die Zwiebeln Wurzeln getrieben haben, stehen die Töpfe kühl, dunkel und werden nur sehr behutsam gegossen. Erst wenn die Wurzeln voll entwickelt sind und die Blatt- und Blütentriebe erscheinen, wird mehr Wasser gegeben. Dann ist auch die Zeit gekommen, sie ans Licht zu holen. Als Frühlingspflanzen stehen sie aber auch dann noch am liebsten kühl. Ins warme Zimmer ziehen sie am besten erst, wenn sie blühen.
Hyazinthen brauchen eine etwas andere Behandlung. Sie können wie die anderen Zwiebeln in Sand oder einer Erde-Sandmischung heranwachsen. Gern werden sie aber auch auf speziellen Hyazinthengläsern getrieben, die schon im 19. Jahrhundert beliebt waren. In ihnen ruht die Zwiebel mit der Spitze nach oben auf einer Verengung des Glases, das bis knapp unter die Zwiebel mit Wasser gefüllt wird. Ein paar Holzkohlestückchen im Wasser sorgen dafür, dass es klar bleibt.
Auch Hyazinthen stehen kühl und dunkel, bis ausreichend Wurzeln gebildet sind. Danach kommen sie ans Licht. Aber damit der Blütenstängel sich richtig streckt, wird ein Hütchen, das an eine kleine Zuckertüte erinnert, über die Zwiebel gestülpt. Geschieht das nicht, bleibt der Trieb stecken. Erst wenn der Trieb das Hütchen abhebt, bekommt auch die Hyazinthe volles Licht.