1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Bauen: Bauen: Schrauben, Nägel oder Tackerklammern?

Bauen Bauen: Schrauben, Nägel oder Tackerklammern?

Von Stephanie Hoenig 30.08.2005, 09:44

Waldachtal/dpa. - Auch das Aufbauen vonMöbeln, das Verbinden von Hölzern oder das Anbringen von Dämmstoffenkann zu Verdruss führen. Der Grund: Häufig werden die falschenSchrauben, Nägel oder Tackerklammern ausgewählt.

Erfolgreiche und sichere Befestigungen mit Nägeln und Schraubensetzen Fachwissen voraus. «Mit einem Nagel können nur Gegenstände mitsehr geringem Gewicht an der Wand befestigt werden», sagt VolkerSimon von den Fischerwerken in Waldachtal (Baden-Württemberg). Beigrößeren Lasten sollte immer eine Verbindung von Dübel und passenderSchraube hergestellt werden. Der Dübel müsse jedoch grundsätzlich aufden Baustoff der Wand abgestimmt sein. Für alle Wandbaustoffe gedachtseien so genannte Universaldübel. Daneben gibt es Spezialdübelbeispielsweise für Porenbeton oder Gipsplatten.

Nägel und Tackerklammern sind wichtige Helfer bei Arbeiten mitHolz. «Dagegen lässt sich in Mauerwerk mit Nägeln keine dauerhafte,solide Befestigung herstellen», warnt Robert Engelhardt von derDeutschen Heimwerker Akademie in Leonberg (Baden-Württemberg).Genagelt werde in Holz immer, wenn die Verbindung - beispielsweise aneinem Möbelstück - zu sehen sei. «Eine Nagelverbindung ist optischschöner als eine getackerte», meint der Experte.

Wenn schnell viele kleine Verbindungen hergestellt werden sollen,kann ein Elektro-Tacker hilfreich sein. «Tackern geht schneller alsNageln und braucht weniger Kraft», sagt Engelhardt. Die nichtsichtbare Rückwand eines Schrankes oder der Boden einer Schubladekönne zum Beispiel mit Tackerklammern befestigt werden.

Beim Dachausbau eignen sich Tacker gut, um Dämmstoff an denDachsparren zu befestigen. «Solche Verbindungen sollten nicht mühsamgenagelt werden», rät Walter Laubengaier vom WerkzeugherstellerRobert Bosch in Stuttgart. Denn dies koste nicht nur mehr Zeit,sondern sei auch nicht so haltbar wie eine getackerte Verbindung.Einige Tackermodelle können anstelle von Klammern auch mit kleinenNägel befüllt werden.

Nägel und Tackerklammern sind in erster Linie für einmaligesBefestigen gedacht. «Der Vorteil von Schrauben ist, dass sich mitihnen jederzeit lösbare Verbindungen herstellen lassen», betontEngelhardt. Statt klassischer Schraubenzieher hätten sich auch imHeimwerkerbereich mittlerweile Akkuschrauber durchgesetzt. DerHeimwerker sollte darauf achten, immer die richtige Schraubenklinge -kurz Bit genannt - zur Schraube auszuwählen. Das Bit sollte fest imSchraubenkopf sitzen und nicht wackeln. Ansonsten zerstöre derHeimwerker die Schraubenköpfe. Gerade für Schrauben mit Kreuzschlitzoder sternförmigem Torxschraubkopf eigne sich ein Akkuschrauber.

Um besser ins Holz schrauben zu können, sollte der Heimwerker beigrößeren Schrauben ein Loch vorbohren, rät Engelhardt. Wenn ein Stückgenagelt werden soll, kann eine kleine Kerbe in das Holz gerissenwerden. Auf diese Weise wird verhindert, dass das Holz splittert.

INFO-KASTEN: Bohren von Dübellöchern

Nur in gut gebohrten Dübellöcher sitzen die Schrauben-Verbindungenrichtig fest. «Das Bohrloch muss exakt ausgebohrt werden», sagtWalter Laubengaier vom Werkzeughersteller Robert Bosch in Stuttgart.Bei vielen Mauern etwa aus Kalksandstein oder Porenbeton sei abernicht einmal eine Bohrmaschine erforderlich. Meist reiche derAkkuschrauber mit Bohraufsatz.

Eine Bohrmaschine mit Schlag- oder Hämmerwerk brauche derHeimwerker nur bei Beton oder Vollsteinen mit dichtem Gefüge. Schlag-oder Hämmerwerk können in Lochsteinen sogar Schaden anrichten, fallsStegverbindungen zerschlagen werden und zu große Löcher entstehen.