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Impf-Appell Baby starb an Keuchhusten: um was die Mutter jetzt auf Facebook bittet

10.08.2016, 12:46

Keine drei Monate wurde Jonas alt, ein Frühchen. Doch daran ist er nicht gestorben, wie wir aus dem emotionalen Facebook-Post seiner Mutter, Petra L., erfahren. Jonas hat sich mit Keuchhusten angesteckt, bevor er selbst dagegen geimpft werden konnte. Für Babys eine lebensgefährliche Infektion, für Jonas tatsächlich das Todesurteil. 

Über 32.000 Menschen teilten den emotionalen Post bisher

In einem verzweifelten Appell, bittet die Mutter des Kleinen jetzt alle Leser ihres Postings, den eigenen Impfstatuts zu überprüfen, damit „sein früher Tod nicht völlig sinnlos war“. Denn „die Kleinsten und Schwächsten sind nur geschützt, wenn genug Herdenschutz besteht. Das heißt, wenn genug drum herum geimpft sind, so dass die Krankheit nicht zu den Schwachen durchdringen kann, die nicht oder noch nicht geimpft werden können“ so Petra L. weiter. Über 32.000 Mal (Stand: 11. August, 9:00 Uhr) wurde dieser Appell bereits bei Facebook geteilt

Erwachsene bemerken eigene Infektion oft lange Zeit nicht

Und es ist in der Tat ein wichtiger Aufruf, denn steckt sich ein Erwachsener mit Keuchhusten an, dauert es bis zur Diagnose manchmal Wochen oder Monate. In dieser Zeit könne er Babys und noch nicht vollständig dagegen geimpfte Kleinkinder anstecken und in Lebensgefahr bringen, warnt auch die Stiftung Kindergesundheit in München. Erwachsene sollten daher ihren Impfschutz regelmäßig auffrischen. Das gelte vor allem, wenn ein Kind in der Familie erwartet wird oder gerade erst zur Welt gekommen ist.

Erwachsene haben bei Keuchhusten anders als erkrankte Kinder nicht die typischen Hustenkrämpfe, sondern eher Anzeichen einer Erkältung, vor allem einen langanhaltenden Husten. Manchmal müssen sie sich dabei auch übergeben. Der Stiftung zufolge kann die Erkrankung bei Erwachsenen drei Wochen bis acht Monate anhalten.

Kein lebenslanger Schutz nach Infektion

Anders als früher angenommen, sind ältere Menschen nicht ihr Leben lang geschützt, wenn sie als Kind Keuchhusten hatten oder früher dagegen geimpft wurden, erläutert die Stiftung. Sie können sich also nochmals anstecken und die Infektion unbemerkt weitergeben. (jym, dpa)