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Zeitumstellung Wildunfälle: Warum ab kommender Woche die meisten Rehe totgefahren werden

In den kommenden Wochen sterben auf Deustchlands Straßen wieder tausende Wildtiere - vor allem Rehe. Wir erklären, warum das mit der Zeitumstellung zu tun hat und wie man sich nach einem Unfall richtig verhält.

23.03.2022, 15:43
Ein totes Reh liegt nach der Kollision mit einem Auto am Straßenrand der Landstraße. In den kommenden Wochen wird es am Straßenrand wieder gefährlich.
Ein totes Reh liegt nach der Kollision mit einem Auto am Straßenrand der Landstraße. In den kommenden Wochen wird es am Straßenrand wieder gefährlich. Foto: dpa/symbol

Berlin/DUR/mad - Ab kommender Woche werden wieder tausende  Rehe auf Deutschlands Straßen ihr Leben lassen. Schuld daran ist unter anderem die Zeitumstellung - die in der Nacht von Sonnabend zu Sonntag ansteht.

Laut deutschem Jagdverband (DJV) werden genau in den Wochen nach der Zeitumstellung die meisten Rehe totgefahren. Die gefährlichste Tageszeit für Rehe und Autofahrer ist zwischen 6 und 8 Uhr morgens. Im Mai zusätzlich auch die Abenddämmerung zwischen 21 und 22 Uhr. Denn in der Zeit der Dämmerung sind besonders viele Wildtiere unterwegs. Da der Energiebedarf der Tiere im Frühjahr ansteigt, treibt es sie zur Nahrungssuche und zu Leichtsinn.

"Die Dämmerung bietet Rehen Schutz vor Feinden, aber nicht vor dem Berufsverkehr", erklärt ein Sprecher des DJV. Wildunfälle sind im April auf ihrem Jahreshöchststand, dabei machen Zusammenstöße mit Rehen fast die Hälfte aus. Das ergiebt die Auswertung der Zahlen des Jagdverbandes. Erst im Juni sinkt die Zahl der Wildunfälle dann wieder ab, bevor es im Herbst dann wieder gefährlich wird.

Wildunfall: Wie verhalte ich mich richtig?

  • Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen, Unfallstelle sichern (Warndreieck aufstellen)
  • Überblick über die Situation verschaffen: Falls auch Menschen verletzt wurden, Rettungsdienst 112 informieren und Erste Hilfe leisten
  • Polizei 110 informieren: Polizei muss immer 110 verständigt werden, auch wenn es keine verletzte Personen gibt
  • Wichtig dabei ist, welches Tier überfahren wurde. Für Wildtiere ab der Größe eines Fuchses besteht Meldepflicht in Deutschland. Andernfalls können Sie sich der Wilderei schuldig machen. Darüber hinaus stellt die Polizei eine sogenannte Wildunfallbescheinigung aus, die für die Versicherung benötigt wird
  • Am Unfallort warten

Kann ich einen Wildunfall nachträglich melden?

Oft ist der Schreck nach einem Zusammenstoß mit Reh oder Wildschwein groß. Die vorgeschriebene Meldung bei der Polizei gerät schnell in Vergessenheit. Grundsätzlich ist es möglich, den Wildunfall auch nachträglich zu melden. Rechtliche Konsequenzen sind dabei nicht zu befürchten.

Was passiert, wenn ich einen Wildunfall nicht melde?

Bei einer Nichtmeldung eines Wildunfalls liegt ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor. Dies gilt als Straftat und kann mit bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Allerdings muss bei einem Wildunfall keine Strafe für das Verlassen des Unfallortes befürchtet werden.

Wie kann ich Wildunfälle vermeiden?

Autofahrer, die bereits am frühen Morgen unterwegs sein müssen,  stellen sich besten bereits im Vorfeld auf einen möglichen Wildunfall ein. Es gilt, mit hoher Aufmerksamkeit zu fahren und besonders in einsamen Gegenden mit Wildwechsel rechnen. Aber auch innerhalb von Ortschaften sind Wildwechsle keine Seltenheit. Die Geschwindigkeit grundsätzlich etwas zu drosseln, kann nicht schaden. Autofahrer sollten die Umgebung im Auge behalten und auf Nachzügler achten. Oft folgen den größeren Gruppen noch einzelne Tiere nach, was dann schlimm enden kann.