1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Auto
  6. >
  7. Wie Dieselmotoren funktionieren: Wie Dieselmotoren funktionieren: Selbstzündung statt üblichen Zündkerze

Wie Dieselmotoren funktionieren Wie Dieselmotoren funktionieren: Selbstzündung statt üblichen Zündkerze

01.04.2003, 10:26

Stuttgart/dpa. - Personenwagen mit Dieselmotor befinden sich auf dem Vormarsch. Sie sind in der Anschaffung zwar teurer als Benziner, verhältnismäßig preiswert ist dagegen der Dieselkraftstoff. Gerade die wirtschaftlichen Überlegungen machen Dieselautos attraktiv, so der Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart. Die wenigsten Autobesitzer wissen aber, wie Dieselmotoren wirklich funktionieren.

Laut dem ACE gleiten wie beim Benzinmotor die Kolben in den Zylindern auf und ab. Doch im so genannten Ansaugtakt auf dem Weg nach unten, saugen sie beim Dieselmotor nur pure Luft an. Sie wird bei der folgenden Aufwärtsbewegung sehr viel stärker komprimiert als dies beim Benzinmotor der Fall ist. Durch die maximale Verdichtung wird die Luft heiß - ein Effekt, den man von der Fahrradpumpe her kennt. Die Luft im Zylinder eines Dieselmotor erreicht allerdings 700 bis 900 Grad Celsius. Diese Temperatur reicht aus, um den eingespritzten Kraftstoff genau dann zur Selbstzündung zu bringen, wenn das Ende der Kompression kurz bevor steht. Daher rührt auch die Bezeichnung Selbstzünder für Dieselmotoren - zum Entflammen des Kraftstoff-Luft-Gemischs wird also keine Zündkerze benötigt.

Dieselmotoren waren früher wegen ihrer Lautstärke weniger beliebt - schließlich verbrennt der Kraftstoff schlagartig und verursacht dabei verhältnismäßig laute, nagelnde Geräusche. Die heute üblichen Direkteinspritzer haben eine Voreinspritzung: Sie mindert Verbrennungsgeräusche, indem eine geringe Menge Kraftstoff kurz vor Zugabe der Hauptmenge eingespritzt wird. Dadurch lässt sich eine «weiche» Verbrennung erzielen.