VW Passat CC: Limousine mit Komfort und Leidenschaft
Hamburg/dpa. - Bei VW weht ein frischer Wind durch die Mittelklasse und bläst dem Passat mehr Lust und Leidenschaft ein. Neben Limousine und Kombi gibt es den Bestseller zu Preisen ab 30 300 Euro auch als CC.
Nur die Türgriffe wurden von der Limousine übernommen
Das Kürzel steht bei den Niedersachsen für die Bezeichnung «Comfort Coupé». Mit vier Türen und den fließenden Formen eines Gran Turismo wird das jüngste Modell der Familie zu einem veritablen Schöngeist, der nicht nur Kopfmenschen überzeugt. Dafür sorgt vor allem die neue Form, bei der die Designer große Freiheiten hatten. Allem Kostendruck zum Trotz durften sie den Passat CC völlig neu einkleiden und haben von der Limousine nicht viel mehr als die Türgriffe übernommen. Die Front gewinnt mit einem neuen Kühlergrill, der muskulös ausgeformten Motorhaube und den stärker geschwungenen Scheinwerfen deutlich an Schärfe, die Flanke wirkt dank rahmenloser Türen, feiner Chromstreifen, der markanten Sicke und dem flachen Dach leicht und elegant, und das Heck beweist die Kunst der schönen Kehrseite. Dafür ist die hintere Scheibe länger und flacher, während die Kofferraumklappe kürzer ausfällt. Mit der Form ändert sich auch das Format: So ist der Zwitter mit 4,80 Metern gut drei Zentimeter länger und mit 1,87 Metern vier Zentimeter breiter als die Limousine. Weil zudem die Höhe um fünf Zentimeter auf 1,42 Meter beschnitten wurde, steht der CC sportlicher und souveräner auf der Straße als seine beiden Brüder.
Die Zeche zahlen die Hinterbänkler
Den Preis für den eleganten Schnitt zahlen die Hinterbänkler: Während das viertürige Coupé vorne passt wie ein Maßanzug, müssen sie ein paar Einbußen hinnehmen. Zwar machen die eigenen Türen den Zustieg leichter als bei einem echten Coupé, und auch an der Kniefreiheit gibt es nichts zu mäkeln. Doch unter dem flachen Dach geht es naturgemäß etwas enger zu als in der Limousine oder im Variant. Immerhin waren die Entwickler aber mutig genug, den CC nur für vier Personen auszulegen und statt einer konventionellen Rückbank zwei bequeme Einzelsitze einzubauen. Für Kurzstrecken sind die allemal zumutbar. Und wer die Kinder noch nicht aus dem Haus hat, soll eben eine der beiden anderen Varianten fahren.
Auch innen weht ein frischer Wind
Anders als bei vielen anderen Karosserievarianten weht der frische Wind auch durch den Innenraum: Dort wurden nicht nur die Instrumente neu gezeichnet, sondern gleich auch noch die Mittelkonsole umgestaltet, die Materialauswahl verbessert und die Sitze ausgetauscht. Fast wie im Phaeton reist man deshalb auf klimatisierten Sesseln mit dicken Polstern, die trotzdem genügend Seitenhalt bieten.
Assistenzsysteme machen den CC zum Technologieträger
Natürlich haben sich die Entwickler beim CC aus dem Baukasten von Limousine und Kombi bedient. Doch drei Jahre nach der Premiere der aktuellen Passat-Generation sind nun ein paar neue Bausteine hinzugekommen. Deshalb gibt es neben dem Tempomat mit automatischer Abstandsregelung und dem Einpark-Assistenten auch einen elektronischen Helfer zur Spurführung, der unaufmerksame Fahrer mit einem Eingriff in die Lenkung wieder auf die Strecke zurückführt.
Schon der Basismotor reicht für Fahrspaß
Bekannt dagegen ist die Motorpalette, für die VW nur die stärkeren Passat-Aggregate ausgewählt hat. Schon das Basismodell bekommt einen 1,8-Liter großen Turbo-Motor mit 118 kW/160 PS und 250 Newtonmetern Drehmoment, der im Zusammenspiel mit dem sechsstufigen Getriebe vor allem in der Stadt und auf der Landstraße eine gute Figur macht. Er beschleunigt kraftvoll, wirkt angenehm elastisch und erreicht nach 8,6 Sekunden 100 Stundenkilometer (km/h). Erst auf der Autobahn wird die Luft nach oben dünn. Bis 150, 170 km/h fährt der Wagen munter mit und bleibt dank guter Isolierung und der bündig anliegenden Seitenscheiben überraschend leise. Doch wer die Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h ausloten möchte, braucht viel Anlauf und Geduld.
Fazit: Schönheit hat ihren Preis
Zwar wird der Passat CC kein Volumenmodell und auf dem Markt keine solche Bedeutung erlangen wie Limousine und Variant. Doch ist er mit Abstand die schönere und in vielerlei Hinsicht auch die bessere Modellvariante und könnte für viele Kunden zum Trittbrett in die gehobene Mittelklasse werden. Singles oder Paare ohne Kinder müssen sich nicht mehr in der Familienkutsche zeigen, und Firmenkunden können sich so vom Vertreter abgrenzen. Dass der Wagen dafür je nach Ausstattung zwischen 1000 und 2000 Euro mehr kostet, muss man in Kauf nehmen - Schönheit hat eben ihren Preis.