Verkehrssicherheit Verkehrssicherheit: Standlicht wird Pflicht
Bremen/dpa. - Derzeit wird zwar noch am "Entwurf zur Änderungsverordnung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordung" gefeilt. Grundsätzlich ist aber klar, was in Zukunft bei der Fahrradbeleuchtung gefordert oder gestattet sein wird. "Kommen wird die Standlichtfunktion", sagt Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) in Schwalbach (Hessen). Sie wird nach einer Übergangsfrist bei neuen Fahrrädern zur Grundausstattung gehören. Mit dieser Funktion werde gewährleistet, dass das Rücklicht auch beim Stopp an der Ampel weiter leuchtet - "das trägt stark zur Verkehrssicherheit bei."
Eine weitere Neuerung wird die grundsätzliche Zulassung von 12-Volt-Lichtanlagen sein. Bisher sind nur 6-Volt-Beleuchtungen in jedem Fall zugelassen. Für die bereits erhältlichen 12-Volt-Anlagen mussten die Hersteller Ausnahmegenehmigungen beantragen. "Wer das erste Mal mit 12 Volt fährt, ist überrascht", sagt Karsten Klama vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). "Das Licht leuchtet doppelt so hell und strahlt doppelt so breit."
Die dritte geplante Änderung in Sachen Fahrrad-Beleuchtung betrifft vor allem die große Zahl der Mountainbiker, die auf Batterie betriebene Lampen vertrauen. Die sind bislang als alleinige Beleuchtung nicht zugelassen und müssen von einer kompletten Lichtanlage mit Dynamo ergänzt werden. "Wie jetzt bereits für Rennräder bis zu einem Gewicht von 11 Kilogramm wird künftig auch für Mountainbikes bis zu einem Gewicht vom 13 Kilogramm gelten, dass sie mit Batterieleuchten ausgerüstet sein dürfen", so Siegfried Neuberger. Er geht davon aus, dass die neuen Regeln ab Ende 2004 oder spätestens ab Beginn des kommenden Jahres gelten werden.
Doch auch abseits der rechtlichen Neuerungen tut sich in Sachen Fahrradbeleuchtung einiges. So hat der altbekannte Seitenläufer-Dynamo allem Anschein nach seine beste Zeit hinter sich. "Die Nabendynamos setzen sich immer weiter durch und sind schon ein Verkaufsargument", sagt Klama. Die Dynamos in der Radnabe rutschen bei Nässe nicht durch und sind immer einsatzbereit.
Die ständige Verfügbarkeit von Energie bildet auch die Voraussetzung für weitere Ideen in Sachen Fahrradlicht. Ganz aktuell ist eine Neuerung mit dem eher irreführendem Namen "Distanz-Warn-System" (DiWa). Tatsächlich handelt es sich um ein Bremslicht - nur gibt es dieses Wort eben offiziell beim Fahrrad nicht.
Wichtigstes Teil der Anlage ist ein Computerchip im Scheinwerfer, der über den Nabendynamo immer mit Strom versorgt wird. Der Chip reagiert auf Bewegung. Schon bei einer Geschwindigkeits-Verringerung um ein bis zwei Stundenkilometer reagiert er und lässt das Rücklicht automatisch aufleuchten. Ein Sensor registriert das Tageslicht: Im Dunkeln leuchtet das Bremslicht viermal heller.