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Toyota ruft auch in Deutschland Autos zurück

29.01.2010, 16:39

Köln/Torrance/dpa. - Der Rückruf von Millionen Toyotas hat Europa erreicht: Der japanische Autobauer muss auch hier bis zu 1,8 Millionen Fahrzeuge wegen Problemen mit klemmenden Gaspedalen in die Werkstätten holen.

Wie viele Wagen in Deutschland betroffen sind, konnte ein Sprecher von Toyota Deutschland am Freitag (29.1.) zunächst nicht sagen. Betroffen sind unterschiedliche Baujahre der Modelle AYGO, iQ, Yaris, Auris, Corolla, Verso, Avensis und RAV4.

Die Halter betroffener Fahrzeuge in Deutschland bekommen in den nächsten Tagen einen Brief des Kraftfahrtbundesamtes, in dem sie über den Rückruf informiert und gebeten würden, eine Toyota-Werkstatt aufzusuchen. Dort werde das Gaspedal repariert oder ausgetauscht, hieß es.

Das Problem mit den Pedalen entwickelt sich für den weltgrößten Autobauer zu einem außerordentlichen Debakel. In der vergangenen Woche hatte Toyota einräumen müssen, dass in 2,3 Millionen amerikanischen Autos Gaspedale in der durchgetretenen Stellung festhängen bleiben können. Daraufhin stoppte das Unternehmen den Verkauf der betroffenen Modelle in den USA.

Mittlerweile hat der Konzern den Grund für die Probleme gefunden und arbeitet mit dem Zulieferer CTS an einer Lösung, um die Reparatur zügig zu bewerkstelligen. Für Autos, die gerade produziert werden, stehen bereits modifizierte Gaspedale zur Verfügung.

Landsberg/Köln - Auch ein Fahrzeug mit klemmendem Gaspedal lässt sich sicher zum Stillstand bringen. Autofahrer sollten in einer solchen Situation «ruhig bleiben und bremsen», empfiehlt Arnulf Thiemel vom ADAC-Technikzentrum.

Jedes Auto habe gemäß den Anforderungen für seine Typgenehmigung eine Bremskraft, die mindestens doppelt so hoch ist wie seine Motorleistung. «Selbst wenn ich mit dem rechten Fuß Vollgas gebe, kann ich das Auto mit dem linken Fuß bis zum Stillstand herunterbremsen», erläutert Thiemel.

Mit der Handbremse sollten Autofahrer in einer solchen seltenen Notsituation ihren Wagen besser nicht zum Stehen bringen, warnt ADAC-Experte Thiemel. «Das könnte zu einem Dreher führen.» Mit durch die gezogene Handbremse blockierten Hinterrädern habe auch der Schleuderschutz ESP keine Chance, den schleudernden Wagen abzufangen. (dpa/tmn)