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Gebrauchtwagen-Check Siegertyp mit Kehrseite: Die Mercedes C-Klasse beim Tüv

Die vierte Generation der Mercedes C-Klasse (2014 bis 2021) brilliert bei der HU. Ganz fehlerfrei ist sie aber nicht.

Von dpa 25.09.2023, 17:25
Stuttgarter Sause: Die Mercedes C-Klasse gibt es wie dieses T-Modell auch in besonders sportlichen AMG-Versionen.
Stuttgarter Sause: Die Mercedes C-Klasse gibt es wie dieses T-Modell auch in besonders sportlichen AMG-Versionen. Mercedes Benz AG/dpa-tmn

Berlin - Wer sie im Rückspiegel sieht, könnte die C-Klasse von Mercedes auf den ersten Blick für größer halten. Erst in voller Pracht erschließt sich: Sie ist kompakter und kürzer als die S-Klasse, der sie von vorn stark ähnelt.

Ein Hauch von Oberklasse umweht das gut verkaufte Mittelklassemodell aus Stuttgart also - was sich bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) bestätigt: Die vierte Generation zeige „bestechend niedrige Mängelquoten“, bilanziert der „Auto Bild Tüv-Report 2023“. Kehrseite: Die Gebrauchtwagenpreise sind hoch.

Modellhistorie: Die Viertauflage der C-Klasse kam 2014 heraus, vier Jahre später gab's das Facelift. Das brachte ein retuschiertes Design, modernisiertes Interieur und ein verbessertes Angebot an Assistenzsystemen mit sich. Auch alle Benziner fahren seitdem mit Partikelfiltern. 2021 übernahm die fünfte Modellgeneration, die erstmals mit Hinterachslenkung bestückt wurde.

Karosserie und Varianten: Das Karosserieangebot besteht klassisch aus Stufenheck sowie Kombi, Coupé und Cabrio, die eigene Baureihennummern tragen. Auch ein AMG-Modell mit starker Motorisierung wurde gebaut.

Abmessungen (laut ADAC): 4,69 m bis 4,75 m x 1,81 m bis 1,88 m x 1,40 m bis 1,46 m (LxBxH); Kofferraumvolumen: 455 bis 480 l (Limousine), 490 bis 1510 l (Kombi), 400 l (Coupé), 355 bis 360 l (Cabrio).

Stärken: Die Sitze bequem, das Fahrwerk gut abgestimmt - in der Kerndisziplin Fahren ist die C-Klasse gut. Bei der HU spielen die Fahrwerkskomponenten in den meisten Einzeldisziplinen „in der Null-Fehler-Liga“, so der „Auto Bild Tüv-Report 2023“.

Beim Thema Licht schlägt sich der hohe LED-Anteil in langer Haltbarkeit nieder, bei den Bremsen haben die Prüfer - anders als beim Vorgängermodell - fast nichts zu beanstanden. Verlust von Öl ist sehr selten, die Auspuffanlagen sind zäh.

Schwächen: Das Siegertyp-Image wird vor allem getrübt von überdurchschnittlich hohen Mängelquoten der Achsaufhängungen, die mit der zweiten HU auftreten und sich zum dritten Termin weiter erhöhen.

Ebenfalls signifikant: der leicht erhöhte Anteil der C-Klassen, die bei der Abgasuntersuchung (AU) durchrasseln. Der dritte Kritikpunkt sind die Bremsscheiben, die schon mal verschlissen sind - aber stets seltener als bei anderen Pkw dieser Klasse.

Pannenverhalten: Auch der Blick auf die ADAC-Pannenstatistik gibt wenig Anlass zum Meckern: Alle Jahrgänge belegen dort gute oder sehr gute Plätze. Einziger Pannenschwerpunkt ist das Zündschloss, was insbesondere Halter von Exemplaren des Erstzulassungsjahres 2014 zu spüren bekommen.

Motoren: Benziner (Vier-, Sechs- und Achtzylinder; Heck- und Allradantrieb): 95 kW/129 PS bis 375 kW/510 PS (AMG C 63 S); Diesel (Vier- und Sechszylinder; Heck- und Allradantrieb): 85 kW/116 PS bis 180 kW/245 PS. Hinzu kommen Vollhybrid- und Plug-in-Hybrid-Versionen in Kombination mit Diesel- und Ottomotoren.

Marktpreise laut „DAT Marktspiegel“ der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

- C-Klasse C 160 Avantgarde (2018); 95 kW/129 PS (Vierzylinder); 76.000 Kilometer; 18.900 Euro.

- C-Klasse C 300 e Exclusive T-Modell (2019); 235 kW/320 PS (Vierzylinder + E-Motor); 63.000 Kilometer; 29.350 Euro.

- C-Klasse Cabrio C 200 (2016); 135 kW/184 PS (Vierzylinder); 101.000 Kilometer; 22.350 Euro.