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MZ-Test: Alfa Romeo 147 MZ-Test: Alfa Romeo 147: Noch ein Rivale mehr

Von Friedrich Dollenberg 19.11.2001, 15:54

Heilbronn/MZ. - Der Werbeslogan des Peugeot 307 passt haargenau auch auf den Alfa 147: der Rivale. Beide wollen sich mit dem Golf anlegen, beide haben das Zeug dazu. Auch der kleinste Alfa hat, was so vielen Autos fehlt: ein Gesicht in der Menge.

Im MZ-Test waren die Varianten mit dem 1,6-Liter-Benzinmotor (105 PS) und die Turbodieselversion mit 1,9 Litern Hubraum (115 PS). Der Benziner hängt gut am Gas, wenn man ordentlich drauftritt. Der Drehzahlmesser endet erst bei 7 000 Umdrehungen, und die kann man dem Motor auch mal zumuten. Spätestens dann, aber eigentlich schon ab 5 000 Umdrehungen, hat man den typischen röhrenden Alfa-Sound im Ohr, den die Alfatisti so lieben. Nach oben geht es flott voran. In knapp 10 Sekunden ist man bei Tempo 100 und die 200 km/h werden sicher erreicht.

Die Straßenlage ist bei beiden Modellen, der Wagengröße angemessen gut und hält locker mit dem Golf mit. Wer die beschwingte Gangart mag, wird dankbar die eher straffe Federung zur Kenntnis nehmen. Reizt man den Kleinen nicht bis zur Leistungsgrenze, ist man gut mit 8 Litern auf 100 km unterwegs, was nicht überdurchschnittlich wenig ist, aber dennoch ganz angenehm wirkt auf langen Touren. Denn mit dem großen 60-Liter-Tank kann man sich gelegentlich an die 800-km-Reichweite-Marke rantasten, aber das ist die Ausnahme. Bei viel Kurzstreckenbetrieb reicht es gerade mal bis kurz über die-600 km-Marke.

Die Verarbeitung beider Modelle im Innenraum ist sehr gut. Die Materialien, noch dazu, wenn man die Ledersitze geordert hat, wirken sehr edel. Die Sitze gehören zu den besten der Klasse: breit, lange Sitzfläche, straff gepolstert, guter Seitenhalt. Platz für die Beine ist hinten wie vorn gut, zur Decke hin wird es durch das stark abfallende Dach eng. Viel zu eng geraten ist der Raum zwischen Seitentür und Verstellknopf der Rückenlehnen, was sich bei geschlossener Tür besonders bemerkbar macht. Der Kofferraum steht mit 280 Litern Volumen in der Liste, wirkt aber deutlich kleiner, eingeengt durch die Radkästen und den CD-Wechsler, unpraktisch durch eine Gepäckraumabdeckung, die beim Öffnen der Hecktür viel zu wenig nach oben gezogen wird, da nervt das Einladen sperrigen Gepäcks.

Der Diesel im 147 Alfa hat die guten Eigenschaften des modernen Diesels: leise und nach oben hin eigentlich durchzugsstark, nur um die 2 000 Umdrehungen herum wirkt er merkwürdig matt und spielt dort die Dieselvorzüge, stets gut rauszukomen aus dem Drehzahlkeller, nicht allzu stark aus. Unter 6 Liter verbrauchte der Alfa 1.9 JTD im MZ-Test, da steht er in einer Reihe mit der artverwandten Konkurrenz