Modellvergleich Modellvergleich: Ein Herz und zwei Seelen
Halle/MZ. - So gleichen sich der Renault Modus und der Nissan Note im Schattenriss fast komplett. Allerdings sind abgesehen von fast identischen Triebwerksdaten und derselben Bodenplattform beide Wagen ganz eigene Individuen.
Während sich der Nissan an Stilelementen des größeren Murano und des Qashqai bedient, setzt der Modus eigene optische Akzente. Allerdings ist ihn eine Ähnlichkeit zum Scénic nicht ganz abzusprechen. Was der Note an Knuffigkeit mitbringt, stellt der Modus an bescheidener Eleganz auf die Straße. Seine Linienführung wirkt feinfühliger. Beiden ist gemeinsam, dass
sie dank großflächiger Verglasung das Raumgefühl erweitern, ohne das tatsächlich mehr Platz vorhanden wäre. Allerdings mangelt es auch daran nicht, denn beide Modelle sind vollwertige Fünfsitzer mit äußerst praktischen Sitzkonfigurationen. Das Gestühl im Fond ist mehrfach falt- und verschieb
bar, was je nach Bedarf den Sitz- oder den Lastraum erweitert. Der Note nimmt zwischen 280 und 1 300 Liter Gepäck auf. Beim Renault Grand Modus sind es dank der geringfügig größeren Gesamtlänge zwischen 300 und 1 454 Litern Gepäckraum.
Wichtig für die Kundensympathie ist der erste optische und haptische Eindruck. Hier werden beide Wagen dem Anspruch ihrer Klasse gerecht - aber eben auch nur das. Preiswerter Kunststoff ist zwar präzise verbaut, strahlt aber wenig Atmosphäre aus. Das Fond-Gestühl lässt es - auffallend beim Nissan - etwas an Ausformung und Seitenhalt fehlen. In der Gestaltung der Cockpits greifen beide Marken mit vollen Händen in die eigenen Regale. Während sich der Nissan Note auf die klassischen Rund-Uhren für Tacho und Tourenzähler besinnt, spielt im Modus ein digitales Mäusekino. Die Bedienung der Belüftungs- und Klimaelemente erfolgt im Nissan über elektronisch steuernde Tasten, während beim Modus noch an den Knöpfen gedreht wird. Auch klimatisiert der Nissan automatisch, während sich der Modus mit einer manuellen Kühlung begnügt.
Fahrtechnisch sollte man beide Wagen auf gleicher Höhe wähnen, und wird überrascht. Der Renault bringt deutlich mehr Sicherheitselemente mit. Das auffallendste dürfte der Schleudervermeider ESP sein, der beim Nissan nicht verfügbar ist. Zwar wird kaum ein Fahrer eines dieser jederzeit beherrschbar zu fahrenden Kompaktmodelle an die Grenzen der Fahrphysik treiben. Doch dürfte ein ESP zumindest als latent aktives System die gefühlte Sicherheit erhöhen, vom besseren Wiederverkaufswert nicht zu reden. Zudem bietet der Modus dank hinterer Scheibenbremsen die besseren Verzögerungswerte. Preislich bewegen sich beide Wagen in etwa denselben Gewichtsklassen. Bestimmten Ausstattungselementen geschuldet, differieren die Preise nur geringfügig. Was der Nissan Note an Komfort aufbietet, macht der Renault Modus durch Sicherheitselemente wett.