Messe Messe: Motorrad-Neuheiten zur Intermot

München/dpa. - So lassen sich auch dieses Jahr aus der Gerüchteküche einige Fakten herausfiltern. In welche Richtungen es bei den Neuen gehen wird, zeigen schon die Vorlieben der Fahrer - ersichtlich aus den Verkaufsstatistiken. «In den Top Ten der Verkaufshitliste gibt es derzeit drei Segmente», so Michael Kusmanov vom Industrie-Verband Motorrad (IVM) in Essen: Relativ neu sind Allround-Maschinen mit 600-Kubikzentimeter-Motoren vertreten. «Mit diesen Motorrädern lässt sich sportlich fahren, sie sind für Touren zu gebrauchen und außerdem vergleichsweise günstig.» Alte Bekannte sind dagegen Enduros und die Supersportler.
Vorerst verabschiedet haben sich die Cruiser. Für Belebung könnten hier aber «Hubraumriesen» vom Schlage der Triumph Rocket mit ihrem 2,3-Liter-Motor sorgen. «Es bleibt abzuwarten, was passiert, wenn noch mehr Maschinen dieser Art erscheinen», so Kusmanov.
BMW will in München zeigen, wie man japanischen Herstellern bei den Supersportlern Konkurrenz macht. Das Rezept heißt K 1200 S: ein Motorrad mit quer eingebautem Vierzylinder und 123 kW/167 PS. Für Abgrenzung sorgen die Bremsanlage mit ABS, eine neuartige Vorderradführung mit der Bezeichnung Duolever und das elektronisch einstellbare Fahrwerk. Laut Kusmanov werden auch Suzuki und Kawasaki ihre sportlichen Topmodelle in aktualisierter Form vorstellen.
Wem das nicht exklusiv genug ist, dem will MV Agusta eine Alternative bieten. Der auf besonders hochwertige Sportmotorräder spezialisierte italienische Hersteller zeigt eine weiter aufgewertete Version des Topmodells. Die MV Agusta F4 1000 Tamburini soll exklusives Zubehör tragen. Nur 300 Stück des 127 kW/173 PS starken und 40 000 Euro teuren Motorrades sollen gebaut werden, heißt es bei der deutschen Niederlassung in Wesseling (Nordrhein-Westfalen).
Um die Zurschaustellung puren Maschinenbaus geht es bei jener Neuheit, deren Existenz Yamaha in Neuss nicht mehr bestreitet. Hinter dem Kürzel MT-01 verbirgt sich ein Motorrad, dessen V2-Motor mit knapp 1,7 Litern Hubraum unverkleidet zu sehen sein wird. Die gesamte Optik lehnt sich an das «brutale» Aussehen der «Streetfighter» an.
Ebenfalls in Richtung «Streetfighter» geht Buell mit der Lightning CityX XB9SX. Das Sportbike mit Harley-Motor soll laut Harley-Davidson in Köln durch halb durchsichtigen, blauen Kunststoff auffallen. Bei Harley-Davidson selbst ist vor allem mit Modellpflege in Design-Details und kleineren technischen Überarbeitungen zu rechnen. Dass auch in Deutschland sehenswerte Naked-Bikes gebaut werden, will MZ aus Zschopau (Sachsen) mit der MZ 1000 N beweisen - einer «nackten» Version der 2002 präsentierten MZ 1000 S.
Neues gibt es auch in den kleineren Hubraum- und Temporegionen. So kündigt Aprilia aus Düsseldorf den Roller Sportcity 125 an. Er rollt auf 15-Zoll-Rädern, hat einen Viertakter mit 9 kW/12,2 PS und bietet ein klassisches Detail: ein flaches Trittbrett, auf dem neben den Füßen auch kleine Lasten Platz haben. Aus sehr Kleinem etwas nicht ganz so Kleines zu machen, plant Sachs in Nürnberg. Dort hatte man kürzlich ein puristisch gestaltetes Mofa namens Mad Ass präsentiert. Die außergewöhnliche Optik kam an, nur wollte mancher mehr Leistung. Nun folgt eine Mad Ass mit 125 Kubikzentimetern.