Lexus Lexus: Spiel der Kräfte im Hybrid
Halle/MZ. - Während der Antrieb beim herkömmlich betriebenen RX 350 weitgehend unverändert vom Vorgänger übernommen wurde, tritt der RX 450h nun mit Hybrid-Technik zweiter Generation an. Die Preisliste beginnt bei 52 370 Euro, mit Hybrid bei 59 690 Euro.
Mit einer Systemleistung von 220 kW / 299 PS sprintet die Variante mit Doppelantrieb in 7,8 Sekunden auf 100 km / h, schafft 200 km / h Spitze, verbraucht aber lediglich 6,3 Liter Super / 100 km und stößt nur 148 g / km CO aus. Den für einen 2,1-Tonner äußerst niedrigen Verbrauch macht zum einen die optimierte Hybrid-Technik möglich, zum anderen die Änderungen am Verbrennungsmotor. So arbeitet der 3,5-Liter-V6-Antrieb im so genannten Atkinson-Zyklus, einem Verfahren, das eine effizientere Umsetzung der Verbrennungsenergie bewirkt. Dafür sorgen auch Abgasrückführung und Abgaswärmenutzung.
Unterstützt wird der Sechszylinder von zwei unterschiedlich starken Elektromotoren, wovon der schwächere allein für die Hinterachse zuständig ist, diese aber nur bedarfsweise zuschaltet. Der Drehmomentverlauf der Elektromotoren wurde verbessert, was sich auch auf die Rückgewinnung der Bremsenergie positiv auswirkt. Das Hybrid-Steuergerät ist jetzt kompakter und wiegt statt 30 Kilogramm nur noch 22 Kilogramm. Nicht erleichtern ließ sich die aus drei großen Blöcken bestehende Nickel-Metallhydrid-Batterie mit 288 Volt. Sie sitzt unter der Rücksitzbank, schränkt deren Möglichkeiten zum Längsverschieben und Umklappen aber nicht ein.
Beim Anfahren mit wenig Gas setzt sich der Hybrid-Lexus bis 40 km / h ausschließlich elektrisch in Bewegung und hält dies sogar bis drei Kilometer lang durch. Danach schaltet sich unmerklich der Verbrennungsmotor zu, um sich fortan je nach Anforderung mit dem Elektromotor die Arbeit zu teilen oder sich mit ihm abzuwechseln. Vom Spiel der Kräfte bekommt der Fahrer kaum etwas mit. Einen Drehzahlmesser, der den Einsatz des V6-Motors signalisieren könnte, gibt es nicht. Lediglich ein Piktogramm im Instrumentenblock gibt über das Spiel der Kräfte Aufschluss.
Wenn volle Beschleunigungskraft verlangt wird, Traktionsverlust droht oder die Kurvenstabilität nachlässt, schaltet sich auch der zweite Elektromotor zu und bringt den Hinterradantrieb zum Einsatz. Dessen Zuschalten geschieht ebenso ruckfrei. Das Fahren im Hybrid-Lexus wird von äußerster Geräuschlosigkeit geprägt. Im Stand stellt sich der V6 automatisch ab.
Für das Zusammenspiel von Benzin- und Elektroantrieb sorgt ein Planetengetriebe, das den Effekt einer stufenlosen Automatik erzeugt. Schaltrucke fehlen völlig. Als erstes Hybrid-Fahrzeug ist der RX 450h mit einer Steuerung ausgestattet, die Geschwindigkeit, Gaspedalstellung, Bergauf- und Bergabfahrt registriert und dazu die passende Übersetzung wählt. So läuft der Motor immer im optimalen Drehzahlbereich.
Obwohl mit jetzt 4,77 Meter nur geringfügig länger und auch in der Silhouette ähnlich, hat der neue RX mit seinem Vorgänger kein einziges Blechteil gemein. Er sieht eleganter und windschnittiger aus. Die Armaturentafel wurde völlig neu gestaltet. Ihre geschwungene Mittelkonsole gibt dem Cockpit eine gewisse Leichtigkeit - nichts erinnert mehr an den Kommandostand-Look des Vorgängers.
Mit lediglich zwei Zentimeter auf 2,74 Meter gewachsenem Radstand änderte sich an den Platzverhältnissen im Innenraum wenig. Mit 446 Liter ist der Kofferraum nach wie vor sehr klein. Das maximale Ladevolumen mit umgeklappter Rückbank stieg allerdings von 1 180 Liter auf 1 570 Liter.