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Kfz-Versicherung Kfz-Versicherung: Wenige Umstufungen im Land

Von KERSTIN METZE 21.09.2008, 17:20

HALLE/MZ. - Für die meisten Versicherten in Sachsen-Anhalt erfüllt sich die Hoffnung nach sinkenden Beiträgen zumindest wegen der Neueinstufungen nicht. "Es gibt wenige Umstufungen bei den Regionalklassen", sagt GDV-Sprecherin Katrin Rüter de Escobar.

Deutschlandweit bleiben nach den Worten von Rüter de Escobar knapp 64 Prozent der 434 Zulassungsbezirke in der gleichen Haftpflicht-Regionalklasse wie 2008. Dazu gehören alle Landkreise von Sachsen-Anhalt bis auf Halle und der Salzlandkreis, die je eine Stufe günstiger werden.

Halle wird günstiger

In der Regionalstruktur für die Vollkaskoversicherung werden mehr als zehn Prozent der Zulassungsbezirke eine Klasse günstiger eingestuft, dazu gehört in Sachsen-Anhalt die Stadt Halle. Die Einstufung der Teilkasko verschlechtert sich in Sachsen-Anhalt nur im Burgenlandkreis von 9 auf 10.

Die jährlich angepassten Statistiken des GDV ergeben sich aus der Zahl und Schwere der Schadenfälle, die durch Fahrzeuge, die in einer bestimmten Region zugelassen sind, verursacht werden. Die Regionalklasse ist ein Tarifmerkmal zur Berechnung der Beiträge zur Kfz-Versicherung. "Die neue Regionalstatistik ist für die Versicherer unverbindlich und kann ab sofort für Neuverträge, für bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit - in der Regel ab 1. Januar 2009 - angewendet werden", sagt GDV-Sprecherin Katrin Rüter de Escobar.

Gleiches gilt für die Neubewertungen der Pkw-Typklassen, die ebenfalls anhand der Schadensentwicklung jährlich für alle rund 19 000 Automodelle angepasst werden. "Für rund 70 Prozent aller Autofahrer bleibt die Typklasse in der Kfz-Haftpflichtversicherung im kommenden Jahr unverändert", sagt Rüter de Escobar. Bei 28 Prozent aller Pkw ändere sich die Einstufung nur um eine Klasse, knapp zwei Prozent werden um mehr als eine Stufe verändert eingestuft.

So rutscht etwa die Mercedes-C-Klasse (200 Kompressor) mit 135 kW gleich um drei Klassen ab. Zu den Gewinnern zählen hier der Ford Galaxy und der S-Max, die jeweils vier Klassen gut machen.

In der Vollkaskoversicherung gibt es insgesamt 35,7 Prozent Umstufungen. Hiervon werden rund 70 Prozent einer niedrigeren, also günstigeren Typklasse zugeordnet. In der Teilkasko werden 36,7 Prozent umgestuft, davon rund 85 Prozent in eine niedrigere Typklasse.

Wechsel kann sich lohen

Ausreißer in die teurere Richtung sind unter anderem der Toyota Auris (Vollkasko) und der Suzuki Swift (Teilkasko). Der VW Polo gehört in der Vollkasko zu den Gewinnern, der Seat Alhambra macht viel Boden in der Teilkasko gut.

Laut einer Untersuchung von Stiftung Warentest in Berlin können sich die jährlichen Kosten für die Autoversicherung bei gleichem Profil des Versicherten um mehrere Hundert Euro unterscheiden. So könnten Familien bei einem Tarif- oder Anbieterwechsel unter Umständen mehr als 800 Euro sparen, wie in der Zeitschrift "Finanztest" (Ausgabe 11 / 2007) vorgerechnet worden war.

Nach Ansicht von Experten wird der Markt der Kfz-Versicherer für die Verbraucher immer unübersichtlicher. Längst stehen nicht mehr nur Regional- und Typklasse im Mittelpunkt der Beitragsberechnungen. Es werden Tarife angeboten unter Bezeichnungen wie "Basic" oder "Classic", "Kompakt", "Optimal" oder "Premium". Die zwei wichtigsten Punkte bei der Vertragswahl seien die Deckungssumme und der Einwand wegen grober Fahrlässigkeit, sagt Jennifer Fricke vom Bund der Versicherten. "Die Deckungssumme sollte bei der Haftpflichtversicherung auf jeden Fall 100 Millionen Euro betragen." Im Kaskovertrag sollte kein Einwand wegen grober Fahrlässigkeit stehen.