Käufer und Verkäufer Käufer und Verkäufer: Darauf sollten Sie bei Gebrauchtwagen achten
Berlin/dpa. - Eine tadellose Optik bedeutet nicht, dass ein Auto technisch top in Schuss ist. Viele Mängel lassen sich auch ohne Schrauberwissen aufspüren – wenn man weiß, wo zu suchen ist. Sobald auch nur geringste Zweifel daran aufkommen, dass ein Gebrauchter unfallfrei und technisch in Ordnung ist, sollten Kunden das Auto vor dem Kauf von einem unabhängigen Sachverständigen von TÜV, GTÜ, KÜS oder Dekra begutachten lassen. Das lässt sich in der Regel gut mit einer Probefahrt vereinbaren. Ist der Verkäufer damit nicht einverstanden: Finger weg – er könnte etwas verbergen wollen.
Unterschiedliche Spaltmaße an der Haube oder den Türen können ein Hinweis darauf sein, dass der Gebrauchte einen Unfall hinter sich hat. Auch Rost um die Schraubverbindungen der Karosserieteile im Motorraum kann ein Indiz dafür sein. Matte oder farblich abweichende Stellen im Lack sind ebenfalls Hinweise auf vorangegangene Schäden.
Ein möglichst lückenlos geführtes Scheckheft und die Prüfberichte von Haupt- und Abgasuntersuchung geben Aufschluss über den technischen Zustand des Autos. Auch der Fahrzeugbrief kann ein Indiz sein: Häufige Besitzer-Wechsel innerhalb eines kurzen Zeitraums können auf ein Auto hinweisen, das oft Probleme bereitet hat.
Auch für den privaten Verkäufer gilt es, einiges zu beachten. Einerseits will der Kunde ein top-gepflegtes Auto sehen, andererseits erweckt übertriebene Reinlichkeit oft Misstrauen. Wer etwa die Reifenwände mit Silikonspray fast in eine Spiegeloberfläche verwandelt, kann laut Bundesverband Fahrzeugaufbereitung (BFA) in den Verdacht geraten, Mängel vertuschen zu wollen. Auch ein Cockpit, das vor Pflegespray glänzt wie eine Speckschwarte, ist bei Käufern ungern gesehen.
Automobilklubs raten allgemein, ein Auto vor dem Weiterverkauf grundlegend aufzubereiten. Gemeint ist damit mehr als die übliche Fahrt in die Waschstraße und das folgende Aussaugen am Münzautomaten. Je nach Restwert des Fahrzeugs kann sich auch eine Reinigung durch Profis lohnen. Eine Intensivpflege bieten Autohäuser und Aufbereitungsfirmen an.
Lesen Sie hier, welche Gebrauchtwagen die Dekra 2013 empfiehlt.