Future Truck 2025 Future Truck 2025: Wann kommt der selbstfahrende Mercedes-Lkw?

Hände weg vom Steuer! Mercedes hat auf der Nutzfahrzeugmesse IAA seinen Future Truck 2025 vorgestellt. Der Lastwagen fährt vollkommen autonom, doch wie sicher ist der selbstfahrende Mercedes-Lkw?
Schon in gut zehn Jahren sollen Laster nach den Plänen von Daimler selbstständig auf der Autobahn fahren.
Der Lkw reagiert
Der Lkw fährt im Verkehr mit und ist laut Hersteller auch in der Lage, auf Verkehrssituationen zu reagieren. Das autonome Fahren, das nur auf Autobahnen möglich ist, benötigt allerdings auch eindeutige Fahrbahnmarkierungen. Mit Hilfe des Systems bekommt das Fahrzeug frühzeitig Informationen über Pannenfahrzeuge, Staus und ähnliches voraus oder auch über von hinten nahende Einsatzfahrzeuge, die eine Rettungsgasse benötigen.
Der Lkw kann erforderliche Fahrmanöver innerhalb der Fahrspur durchführen, um das sichere Vorankommen zu gewährleisten. Einen Spurwechsel, wie zum Überholen, muss der Fahrer durchführen.
Daimler-Nutzfahrzeugvorstand Wolfgang Bernhard dringt bei der Arbeit an selbstfahrenden Fahrzeugen jedoch vor allem auf neue Verkehrsregeln. „Im deutschen Verkehrsrecht gilt heute noch, dass der Fahrer zu jedem Zeitpunkt das Lenkrad mit beiden Händen fest umschließen muss“, sagte Bernhard im Vorfeld der Nutzfahrzeugmesse IAA. „Bevor wir diese Regelung nicht ändern, wird es kein autonomes Fahren geben.“
2025 soll er auf den Markt
Daimler will in Europa und den USA bis 2025 eine Technik für Laster mit Autopilotenfunktion auf den Markt bringen. „Spätestens 2020 müssen wir auf der Straße testen. Zumindest für Versuchsfahrzeuge brauchen wir dann die Rahmenbedingungen“, betonte Bernhard. „Ich würde es gerne in Europa erproben - dort, wo wir es auch einsetzen wollen. Aber ich sage auch klar: Am Ende werden wir nicht auf Europa warten können.“
Lkw-Weltmarktführer Daimler ist nach eigenen Angaben der erste Hersteller, der das autonome Fahren auf Lastwagen anwendet. Im Auto nimmt das Thema schon seit längerem Gestalt an: Erste Treiber sind Extras für Sicherheit und Komfort, die zunehmend mehr Assistenz, Teilautomatisierung und am Ende den Autopiloten zulassen.
Zulieferer wie Bosch und Continental tüfteln bereits an Komplettsystemen für fahrerloses Fahren. Daimler selbst stellte bereits eine selbstfahrende S-Klasse vor. Auch hier müssen zunächst aber Gesetzesänderungen folgen.
In den USA schon jetzt erlaubt
Im internationalen Verkehrsrecht sei es inzwischen möglich, die unmittelbare Kontrolle des Fahrzeugs an geeignete Systeme abzugeben, erklärte Bernhard. „Jetzt muss dieses internationale Recht auf nationales Recht übertragen werden“, betonte er. „Die USA erlauben in einigen Staaten bereits autonomes Fahren. Ich bin gespannt, wie lange wir in Europa brauchen.“
Doch welche Besonderheiten gibt es beim autonomen Lkw-Fahren im Vergleich zu Autos? „Die Aufgaben sind die gleichen: Der Laster muss Gas geben, bremsen und lenken. Die Sensorik kann beim Lkw etwas höher angebracht werden, das ist besser für den Überblick. Beim Überholen, also dem selbstständigen Spurwechsel, da ist der viel kürzere Pkw im Vorteil. Da haben wir beim Lastwagen noch eine technische Herausforderung“, so Bernhard.
2020 auf die Straße
Zu Zeit würde man die Lkw auf dem Versuchsgelände testen. Aber irgendwann müsse man damit raus in die Welt. „Ich würde es gerne in Europa erproben - dort, wo wir es auch einsetzen wollen. Aber ich sage auch klar: Am Ende werden wir nicht auf Europa warten können“, erklärt der Daimler-Nutzfahrzeugvorstand.
Spätestens 2020 müsse Mercedes die Lkw auf der Straße testen. „Zumindest für Versuchsfahrzeuge brauchen wir dann die Rahmenbedingungen. Wir glauben nicht, dass die Technik das Problem sein wird, sondern wir glauben, dass es die gesetzlichen Regelungen sein werden.“
Bedeutet das, dass bald die gesamte Flotte selbstständig fährt? „In den Baustellen- oder in den Stadtverkehr werden wir erst einmal nicht gehen. Zunächst wird es den Autobahnpiloten als Sonderausstattung geben.“ (mit Material der dpa)
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