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Von Cupholder bis Kaminfeuer Fünf Winter-Gadgets für's Auto

Winterreifen, Standheizung, Eiskratzer oder Frostschutzfolie für die Scheibe - die wichtigsten Auto-Extras für die kalte Saison kennt jeder. Doch manche Ausstattungsdetails heizen richtig ein.

Von Thomas Geiger, dpa Aktualisiert: 31.01.2023, 16:42
Je nach Laune: Einige Becherhalter können die Getränke warm, aber auch kalt halten - falls der Winter mal nicht ganz so frostig ausfällt.
Je nach Laune: Einige Becherhalter können die Getränke warm, aber auch kalt halten - falls der Winter mal nicht ganz so frostig ausfällt. Mercedes-Benz AG/dpa-tmn

Losheim am See - Autofahren im Winter ist für viele kein Vergnügen. Zwar kann man mit der richtigen Ausrüstung - angefangen bei den Winterreifen - und einer angepassten Fahrweise das Risiko von brenzligen Situationen und Unfällen senken.

„Doch nichts hebt die Stimmungslage im Winter im Auto mehr als Wärme“, sagt Thomas Schuster von der Sachverständigen-Organisation KÜS. Das klingt simpel und selbstverständlich, hat aber tatsächlich auch einen Einfluss auf das Wohlgefühl und damit auf Konzentration, Fahrverhalten und Sicherheit.

„Und wer ohne dicke Jacke fährt, der ist beweglicher, tut sich beim Lenken leichter und wird vom Gurt im Zweifel obendrein besser geschützt“, so Schuster.

Neben den gängigen Klimafunktionen und der teils ab Werk eingebauten Standheizung haben Hersteller noch mehr Extras zu bieten, die mal im direkten und mal im übertragenen Sinne Wärme spenden und den Winter so etwas erträglicher machen. Fünf davon stellen wir hier vor:

1. Die Lenkradheizung: Der Körper kuschelt sich in den gewärmten Sitz, im Fußraum bläst die Klimaanlage und ums Haupthaar weht ebenfalls warme Luft. Doch ausgerechnet die Hände, nach dem Eiskratzen ohnehin klamm und steif, müssen frieren? Nein.

Dafür gibt es mittlerweile selbst bis hinunter ins Kleinwagen-Segment eine Lenkradheizung, die auf Knopfdruck für warme Finger und festen Griff sorgt. „Und weil kaum etwas beim Elektroauto so viel Energie frisst wie die Klimatisierung, und die Ingenieure deshalb eher auf direkte Wärme setzen, ist sie dort oft sogar serienmäßig und auf jeden Fall sinnvoll“, erläutert Fachmann Schuster.

Und das ist nur der Anfang. In der Luxusklasse werden mittlerweile sogar die Armlehnen oder die Mittelkonsole beheizt und es gibt erste Experimente mit beheizten Sicherheitsgurten.

2. Der beheizte Becherhalter: Nicht minder wohltuend als auf der Haut ist Wärme im Hals. Doch auch der heißeste Kaffee wird irgendwann kalt, wenn er viele Kilometer im Becherhalter steht. Dem kann man mit einem einfachen Tastendruck vorbeugen: Vor allem bei SUV und dann natürlich meist in den gehobenen Preisregionen gibt es mittlerweile beheizte Becherhalter, die im Sommer wiederum gekühlt werden können. „Das hebt natürlich die Laune“, sagt Schuster.

Zugleich ist es ein teurer Trick für einen Effekt, den man auch billiger haben kann: „Ein Thermobecher kostet einen Bruchteil, bringt das gleiche, passt in jedes Auto und hält den Kaffee auch dann noch warm, wenn man die letzten Meter vom Parkplatz läuft.

3. Der Nackenföhn: Eigentlich soll er die Cabrio-Saison verlängern, in dem er den Insassen offener Autos an kühlen Tagen mit einem Gebläse in der Kopfstütze warme Luft um den Hals legt. Doch bei manchen Cabrios und Roadstern ist diese Funktion nicht ans Dach gekoppelt und das Heißluftgebläse funktioniert auch bei geschlossenem Verdeck. Schließlich kann im kältesten Winter ein warmer Hals auch drinnen nicht schaden.

4. Die Hot-Stone-Massage: Sitzheizung war gestern. Wer Wärme wirklich intensiv genießen will und in einem Oberklasse-Modell sitzt, der kann sich die höheren Temperaturen in den Körper kneten lassen. Dafür haben die Entwickler bei S-Klasse, 7er & Co zahlreiche Luftkissen in den Polstern so programmiert, dass sie sich anfühlen wie eine Hot-Stone-Massage. Und bei manchen Autos wird das auch noch mit entsprechenden Musik- und Lichtstimmungen kombiniert. „Alles, was der Entspannung dient, dient auch der Sicherheit“, sagt Schuster, mahnt aber zum Maß halten: „Wer sich von der Wellnessbehandlung einlullen lässt, büßt an Aufmerksamkeit ein. Dann kann es gefährlich werden.

5. Das virtuelle Kaminfeuer: Das vielleicht simpelste und auf den ersten Blick sinnloseste Extra findet sich auf dem Zentraldisplay mancher Tesla-Modelle: Dort flackert statt der Navigationskarte oder des Bordcomputers auf Wunsch ein Kaminfeuer. Das bringt zwar physikalisch nichts, überlistet aber die Psyche und wärmt deshalb im besten Fall das Herz - spätestens bei einem Ladestopp in einer verschneiten Winternacht. Während der Fahrt allerdings hält KÜS-Experte Schuster solche Gimmicks für gefährlich und mahnt zur Rückhaltung, weil er zu viel Ablenkung fürchtet. Mit seiner Idee ist Tesla nicht alleine. Wer sich bei Hyundai, Kia und Genesis durchs System klickt, findet dort eine Themenwelt Winter-Wunderland. Diese will mit kühler Beleuchtung, dem Klang von eiligen Schritten im eisigen Schnee und Bildern verschneiter Wälder eine wohlige Atmosphäre zaubern. Im Winter wirkt das auf manche vielleicht kontraproduktiv. Aber der nächste Sommer kommt bestimmt. Und wenn es draußen heiß ist, sehnen sich manche wieder nach Eis und Schnee.

Vorbereitung auf die Winterfahrt: Das sind die Basics

Thomas Schuster von der Sachverständigen-Organisation KÜS nennt die wichtigsten Tipps, um mit dem Auto gut durch den Winter zu kommen: