Fünf wichtige Tipps Fünf wichtige Tipps: Das hilft gegen den tödlichen Sekundenschlaf

Monotone Autobahnfahrten verleiten nicht nur zu höheren Geschwindigkeiten, sondern machen den Fahrer auch schläfrig. Das wurde bei einer Untersuchung tödlicher Autobahnunfälle klar, deren Ursache Übermüdung des Fahrers war.
Dieses Phänomen tritt übrigens tagsüber und nachts gleich häufig auf, wobei die Zeit zwischen sechs und sieben Uhr morgens die unfallträchtigste ist.
Nach Auskunft der Deutschen Verkehrswacht (DVW) sind Einschlafunfälle an einem bestimmten Schema zu erkennen. So fehlen bis zum Aufprall jegliche Reaktionen des Fahrers. Es gibt keine Bremsspuren und kein Herumreißen des Lenkrads. Geringe Verkehrsdichte und zu lange Lenkzeiten (insbesondere bei Fahrten ins Ausland) verführen zu einem Nickerchen.
Auch der Beifahrer kann helfen
Zudem sollten auch die Beifahrer bei längeren Autofahrten unbedingt versuchen, wach zu bleiben. Denn wenn sie ein Nickerchen machen, überkommt auch den Fahrer schneller die Müdigkeit, warnt Jürgen Zulley, Schlafforscher und emeritierter Professor für Biologische Psychologie an der Universität Regensburg.
„Das Risiko, am Steuer einzuschlafen und dadurch zu verunglücken, ist erwiesenermaßen mit einem schlafenden Beifahrer deutlich höher als mit einem wachen, der den Fahrer bei Laune hält“, so Zulley.
Was bringen Warnsysteme?
Mittlerweile sind viele Wagen mit Müdigkeitswarn-Systemen ausgestattet. Das Auto analysiert dabei das Lenkverhalten, nach einer gewissen Zeit erscheint dann im Cockpit ein Kaffeetassen-Symbol, das den Fahrer auf eine Pause hinweisen soll.
Der Nutzen ist allerdings umstritten: „Verheißt ein System Sicherheit, sind Menschen generell risikobereiter“, erklärt Psychologin Katja Karrer-Gauß. Sie forscht an der Technischen Universität (TU) Berlin über Systeme zur Müdigkeitserkennung.
Für eine Studie hatte die Forscherin unter anderem Berufskraftfahrer interviewt. Die Befragten gaben an, sich gegebenenfalls über die eigene Einschätzung ihrer Müdigkeit hinwegzusetzen und dichter an die Übermüdungsgrenze heranzufahren, wenn ein Fahrerassistenzsystem auf sie aufpasst.
Tests in einem Fahrsimulator legten ebenfalls nahe, dass sich die Probanden durch ein Warnsystem eher motiviert fühlten, gegen ihre Müdigkeit anzukämpfen, als eine Pause einzulegen. „Im Schnitt waren die Teilnehmer mit Müdigkeitsassistent an Bord 20 Minuten später bereit zu pausieren“, berichtete Karrer-Gauß.
Diese Tipps können Ihr Leben retten
- Nach zwei bis drei Stunden am Lenkrad eine Pause einlegen.
- Bewegung an frischer Luft wirkt belebend und macht fit.
- Nur ausgeruht starten, und vor längeren Fahrten nur leichte Kost, aber keinesfalls Alkohol zu sich nehmen.
- Finger weg von Aufputschmitteln oder koffeinhaltigen Drinks als künstliche Wachmacher.
- Mindestens ein Mitfahrer sollte wach bleiben und auf den Fahrer achten. (mit Material der dpp)
