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Frankfurt richtet Umweltzone ein

18.04.2008, 12:43

Frankfurt/Main/dpa. - Frankfurt richtet im Oktober eine Umweltzone ein. Fahrzeuge mit hohem Schadstoffgehalt im Abgas, vor allem Dieselautos ohne Rußfilter, werden dann aus dem größten Teil der Stadt verbannt.

Die Stadt habe sich mit dem Land auf das Vorgehen geeinigt, sagte Wendelin Friedel, persönlicher Referent von Frankfurts Umweltdezernentin Manuela Rottmann (Grüne). Die Umweltzone soll die Fläche innerhalb des Autobahnrings mit der A5 im Westen, der A 3 im Süden und der A 661 im Norden und Osten umfassen. Innerhalb dieses Areals dürfen dann nur noch schadstoffarme Autos mit Plakette fahren.

Bisher gelten unter anderem in Berlin, Hannover und Köln Umweltzonen, in mehreren Städten des Ruhrgebiets sollen sie im Oktober eingerichtet werden. Ziel ist es, die gesundheitsschädliche Luftbelastung in den Innenstädten zu senken.

Derzeit sei der Aktionsplan für die Umweltzone noch in der Überarbeitung beim Land, sagte Friedel. Bevor er in Kraft treten kann, wird er öffentlich ausgelegt.

Fahrzeuge sind in vier Schadstoffgruppen eingeteilt, die sich aus der sogenannten Emissionsschlüsselnummer im Fahrzeugschein ergibt. Fahrzeuge der Schadstoffgruppe 1 erhalten keine Plakette und dürfen nicht in die Umweltzone einfahren. Fahrzeuge der Schadstoffgruppen 2 bis 4 erhalten eine rote, gelbe oder grüne Plakette. Plaketten sind bei amtlich anerkannten Prüfstellen, zur Abgasuntersuchung berechtigten Kfz-Betrieben und Zulassungsbehörden erhältlich.

Nach einem Stufenplan soll die Stadt zunächst vom 1. Oktober an für Fahrzeuge ohne Plakette gesperrt sein. Von 2010 an dürfen nur noch Fahrzeuge mit gelber oder grüner Plakette in die Umweltzone hineinfahren, ab 2012 nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette. Ausnahmen sind nach Angaben des Frankfurter Umweltamts bundesweit in der Kennzeichnungsverordnung geregelt oder können beim Straßenverkehrsamt beantragt werden.

Seit 2005 sollen laut einer EU-Richtlinie in einem Kubikmeter Luft höchstens 50 Mikrogramm Feinstaub enthalten sein. An höchstens 35 Tagen im Jahr darf dieser Grenzwert überschritten werden. Die Feinstaub-Belastung war 2007 in Frankfurt ganz knapp unter diesem Grenzwert geblieben, 2006 war der Grenzwert deutlich überschritten worden.