Fahrrad-Reifen Fahrrad-Reifen: Eine runde Sache mit Profil

Bremen/Reichshof/dpa. - Tatsächlich aber gibt es rund umden Reifen einiges zu beachten - und wer beim Kauf eines Neuen einwenig nachdenkt, kann künftige Ausfahrten noch angenehmer gestalten.
«Es gibt eine sehr große Zahl unterschiedlicher Reifen für dieverschiedenen Einsatzzwecke und Fahrradtypen», erklärt SiegfriedNeuberger, Geschäftsführer des Zweirad Industrie-Verbandes (ZIV) inSchwalbach im Taunus. In erster Linie sei ein Punkt zu beachten: «Manmuss sich überlegen, ob man weniger oder mehr Profil haben möchte.»
Ein gröberes oder stärkeres Profil ist vor allem dann wichtig,wenn oft abseits befestigter Wege gefahren wird. «Ist man dagegen miteinem Trekkingrad vor allem auf der Straße unterwegs, ist ein Reifenmit weniger Profil ratsamer», sagt Neuberger. Denn die Profilblöckeführen zu höherem Rollwiderstand. «Man muss mehr Energie aufbringen,um dagegen an zu kämpfen - das Fahren ist also etwas anstrengender.»
Grundsätzlich sei ein Trend zu breiteren Reifen zu erkennen, sagtWolfgang Richter vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) inBremen. Die dicken Reifen von heute haben aber kaum mehr etwas gemeinmit den Ballonreifen von einst. «Früher waren solche Reifen sehrschwer», erklärt Doris Klytta, Sprecherin des Reifenherstellers RalfBohle in Reichshof (Nordrhein-Westfalen). Heute dagegen schneidengerade Ballonreifen in Tests oft besser ab als ihre Konkurrenten. Sokam die in München erscheinende Zeitschrift «Trekkingbike» (Ausgabe05/2006) zum Ergebnis, die zwei getesteten Ballonreifen liefen «beigleichem Luftdruck (3,5 bar) leichter als andere Reifen im Test».
Daneben gibt es noch einen weiteren Punkt, der bei Fahrradreifenimmer wieder Thema ist - die Pannensicherheit. «Für viele Radfahrerist es eine Art von Horrorvorstellung, unterwegs mit einem plattenReifen liegen zu bleiben», sagt Wolfgang Richter vom ADFC. In denvergangenen Jahren wurden daher unterschiedliche Ideen umgesetzt, umdas Problem zumindest zu verringern. Nach Angaben von SiegfriedNeuberger gehören dazu Einlagen im Reifengummi, die das Eindringenspitzer Gegenstände verhindern sollen, ebenso wie Gel-Einlagen.
Als neues Mittel hat man jetzt Vectran entdeckt. «Das Materialkommt aus der Raumfahrt und wird auch für schusssichere Westenverwendet», erläutert Doris Klytta. Damit soll scharfkantiger Splitund Ähnliches noch weniger Chancen haben, den Reifen zu beschädigen.
Gerade in der kalten Jahreszeit kann das Radfahren eine tückischeSache sein. Regelrechte Winterreifen gibt es zwar nicht, aber es wirdeine Reifenkategorie angeboten, die für Autofahrer längst Geschichteist: «Es gibt für Fahrräder Reifen mit Spikes», erklärt Neuberger.Die sind für Autos in Deutschland verboten, für Fahrräder jedochnicht. Das Fahren auf Eis wird somit sicherer. Auf eisfreier Straßedagegen sind Spikes kaum zu empfehlen - die Metallnägel rutschen aufAsphalt in Schräglage deutlich schneller ab als der pure Gummibelag.