1. Hd mit AHK und ESSD: Abkürzungen in KFZ-Anzeigen
Ostfildern/München/dpa. - «1. Hd», «AHK» und «ESSD» - Gebrauchtwagenkäufer werden auf Angebotsschildern der Händler oder in privaten Verkaufsanzeigen mit vielen Abkürzungen konfrontiert. Deren Bedeutung bleibt ihnen jedoch oft verborgen.
Sicher ist es schön, wenn der Gebrauchte ein Stahlschiebedach besitzt - was sich beim Studium des Angebots aber erst erschließt, wenn der Interessent weiß, dass «ESSD» für elektrisches Stahlschiebedach steht.
«Der Autoverkauf hat eine gewisse Milieu-Spezifizität», meint Alfred Fuhr, Verkehrssoziologe des Automobilclubs von Deutschland (AvD) in Frankfurt/Main. «Gerade in den einschlägigen Automagazinen gehören die Abkürzungen dazu - das hat auch etwas mit Prahlerei und Protzerei zu tun.»
Der Ursprung liegt jedoch woanders. «Der Text in einer Verkaufsanzeige einer Zeitung oder Zeitschrift ist ja auch eine Frage der Kosten», erklärt Johann Göttel vom Marktbeobachter Deutsche Automobil Treuhand (DAT) im baden-württembergischen Ostfildern. Um Platz in kostenpflichtigen Zeilen der Anzeige zu sparen, wird daher oft zu mehr oder weniger geläufigen Kürzeln gegriffen.
Damit auch Interessenten ohne große Fachkenntnis den Sinn solcher Angaben nachvollziehen können, drucken viele Zeitungen laut Göttel mittlerweile in ihren Anzeigenteilen Listen ab, die als Übersetzungshilfen dienen. Beim Aufsetzen einer eigenen Anzeige ist es also sinnvoll, sich an die jeweiligen Vorgaben zu halten und nicht eigene oder weniger gebräuchliche Kürzel zu verwenden.
Verstärkt genutzt wird seit geraumer Zeit eine vergleichsweise junge Alternative der Verkaufsanzeige, bei der das Abkürzen von Ausstattungsdetails kaum mehr notwendig ist: Autokauf-Portale im Internet. «Privatanbieter zahlen für ihre Inserate nichts, können ihren Wagen in den Textfeldern außerdem ausführlich mit allen Merkmalen beschreiben», sagt Enrico Beltz, Sprecher von «Autoscout24» in München.
Als Informationsquelle haben die Auto-Portale in den vergangenen Jahren stark an Gewicht gewonnen. Laut dem jüngsten DAT-Report nutzten 2006 rund 43 Prozent der Gebrauchtkäufer das Internet, um sich über die Marktlage zu informieren - im Jahr 2005 lag der Anteil bei 37 Prozent, im Jahr 2000 waren es gerade 11 Prozent.
Für den Kauf in der Nähe des Wohnortes gelten aber wohl noch auf unabsehbare Zeit Zeitungsanzeigen als erste Wahl. Und weil hier der Platz für Worte nicht unbegrenzt ist, sollte der Inhalt des Inserats gut überlegt sein. «Zu den wichtigsten Angaben zählen das Datum der Erstzulassung, die bisherige Laufleistung, die Anzahl der Vorbesitzer und auch ein Hinweis auf die Unfallfreiheit des Wagens», sagt Göttel.
Wer sich bei der Ausformulierung des Textes durch die Liste möglicher Abkürzungen arbeitet, sollte dabei einen Punkt nicht vergessen: «Sehr wichtig ist die Erwähnung der Lackfarbe», so Göttel. «Sie ist gerade bei Fahrzeugen bis zu einem Alter von sechs oder sieben Jahren ein wichtiger Entscheidungsparameter.» Mit Abkürzungen lässt sich gerade bei diesem Punkt jedoch wenig machen - außer vielleicht mit dem Hinweis «met.» für Metallic-Lack.