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Aussehen Aussehen: Makellos dank OP-Messer

19.06.2002, 09:23

Frankfurt/Main/dpa. - «Genaue Erhebungen dazu gibtes nicht, da Schönheitsoperationen überwiegend privat bezahltwerden», sagt Klaus Exner, Chefarzt an der Chirurgie St.Markus-Krankenhaus in Frankfurt und im Vorstand der DeutschenGesellschaft für Plastische Chirurgie (VDPC) in Frankfurt. «Aber dieTendenz ist deutlich steigend.»

Die meisten Patienten lassen überflüssige Pfunde entfernen.«Fettabsaugen ist die Nr. 1 bei der ästhetisch-plastischenChirurgie», sagt Hans-Jürgen Bargmann, Plastischer Chirurg in Hamburgund Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-PlastischeChirurgie (DGÄPC) in Karlsruhe. Korrekturen im Gesicht stehen an derzweiten Stelle, vor allem die Lidstraffung, Veränderungen an der Naseund das Facelift. Platz drei nimmt laut Bargmann dieBrustvergrößerung oder -verkleinerung ein.

Die Suche nach einem guten Arzt ist schwer. «Es gibt inDeutschland 400 bis 500 Ärzte, die Schönheitschirurgie betreiben unddie eine gute Ausbildung haben», so Bargmann. Zwar gibt esverschiedene Verbände von Schönheitschirurgen, die Listen ihrerMitglieder verschicken. Aber: «Einige davon nehmen Mitglieder auf wieder ADAC», so eine warnende Stimme. Schließlich darf in Deutschlandjeder approbierte Arzt Schönheitsoperationen vornehmen. Und da gehtso manches schief. «Ich habe erst kürzlich sechs Millimeter Hautwieder eingesetzt, die bei einem Lidlifting zu viel herausgenommenworden waren», so Horst Sandner von der Chirurgischen Clinic am Rheinin Remagen und Sekretär des DGÄPC.

So mehren sich die Stimmen, die eine Spezialausbildung zumÄsthetischen Chirurgen fordern wie etwa der Krefelder GesichtschirurgHeinz-Gerhard Bull auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft fürMund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) in Leipzig Ende Mai. AuchKontrollgremien aus Vertretern von Ärzten mit Klinikkonzession, wieetwa von Petr Bolatzky, Facharzt für Chirurgie aus Gelsenkirchen,vorgeschlagen, werden diskutiert. Die Umsetzung ist aber noch inweiter Ferne.

Informationen: Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-PlastischeChirurgie, Beiertheimer Allee 18b, 76137 Karlsruhe (Tel.: 0721/35 6693, Fax: 0721/37 95 13; Internet: http://www.dgapc.de, E-Mail:[email protected]);Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen, Bleibtreustraße 12a,10623 Berlin (Tel.: 030/885 10 63, Fax: 030/885 10 67, Internet:http://www.plastische-chirurgie.de, E-Mail:[email protected]);Deutsche Gesellschaft für Ästethische Chirurgie, St. Josefshospital,Kurfürstenstraße 69, 47829 Krefeld, (Tel.: 02151/45 23 12,Fax: 02151/45 23 66, E-Mail: [email protected], Internet:http://www.dgac.de);

Literatur: Minerva AG, Medführer Plastische Chirurgie, ISBN:3-932966-02-3, 25,20 Euro. Der Patientenratgeber gibt einen Überblicküber Kliniken und Fachärzte in Deutschland und Österreich;

Werner Mang, Schönheitsoperationen. Kosmetische Vor- undNachbehandlung, ISBN 3777316938, 44,95 Euro;

Sabine Rehra/Heiner Kirchkamp, Die neue Beauty-Chirurgie, ISBN351706193X, 15,95 Euro;

Harrison G. Pope/Katharine A. Phillips/Roberto Olivardia, DerAdonis-Komplex. Schönheitswahn und Körperkult bei Männern, dtvpremium 24249, 15,50 Euro.