Ausbildungsplätze: Nachvermittlung ab Oktober
Nürnberg/Berlin/dpa. - Bisher erfolglose Ausbildungsplatzsuchende bekommen ab Anfang Oktober Post von ihrer Arbeitsagentur. «Noch bis Ende September läuft das aktuelle Berufsberatungsjahr, danach beginnt die Nachvermittlung».
Das sagte Ilona Mirtschin von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. In Zusammenarbeit mit den Kammern beraten die Arbeitsagenturen die Jugendlichen dann über die möglichen Alternativen. Durchaus denkbar sei, im Rahmen der Nachvermittlung noch einen Ausbildungsplatz zu finden.
Rein rechnerisch gebe es während der Nachvermittlung für jeden Ausbildungsplatzsuchenden noch mehr als ein Ausbildungsplatzangebot, sagte Thilo Pahl, Ausbildungsexperte beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin. «Dabei gibt es natürlich große regionale Unterschiede. Und das Anforderungsprofil muss übereinstimmen.» Bei den Terminen mit den Ausbildungsplatzsuchenden sind Pahl zufolge häufig sowohl Berufsberater der Arbeitsagentur, als auch Ausbildungsberater der Kammern und Personalverantwortliche aus Ausbildungsbetrieben mit von der Partie. «Im besten Fall wird gleich der Termin für ein Bewerbungsgespräch vereinbart.»
Im vergangenen Jahr nahm allerdings nur rund die Hälfte der Angeschriebenen überhaupt die Möglichkeit zu einer Nachvermittlung in Anspruch. Von den nach Angaben der Bundesagentur 29 100 «unversorgten Bewerbern» Ende September vergangenen Jahres haben bis Ende Januar noch 3600 eine Lehrstelle gefunden, 2400 einen Platz in der Einstiegsqualifizierung, die auf eine Ausbildung vorbereiten soll. «Die Einstiegsqualifizierung ist eine Art Testphase für beide Seiten», erklärte Mirtschin. Sie dauert maximal zwölf Monate. «Diese Zeit kann auf die Ausbildung angerechnet werden.»
Auch bei der Einstiegsqualifizierung sei wichtig, dass sich die Jugendlichen flexibel zeigen: Wer sich partout nicht von seinem Berufswunsch lösen kann, gehe auch in diesem Fall unter Umständen leer aus, sagte Thilo Pahl. Dabei sei die Einstiegsqualifizierung eine große Chance. «Rund zwei Drittel der Teilnehmer bekommen auf diese Weise noch einen regulären Ausbildungsplatz», so der DIHK-Ausbildungsexperte. «Das ist eine sehr hohe Quote.»