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Abzocke auf dem Online-Automarkt Abzocke auf dem Online-Automarkt: Naive Schnäppchenjäger sind leichte Beute für Betrüger

Von Christoph Walter 16.01.2015, 21:03
Beim Autokauf im Internet ist Vorsicht geboten.
Beim Autokauf im Internet ist Vorsicht geboten. Markus Wächter Lizenz

München - Käufer und Verkäufer müssen auf der Hut sein. ADAC-Jurist Ulrich May nennt einige Betrugsmaschen:

Der Trick mit dem Schadenersatz:

Autoverkäufer werden von einem Interessenten gebeten, persönliche und Fahrzeugdaten per E-Mail zu bestätigen. Dann bricht der Kontakt ab. Wird der Wagen anschließend anderweitig verkauf, tritt der Betrüger wieder an den Verkäufer heran und behauptet, dass die Mail eine Bestätigung zum Fahrzeugverkauf sei: Er pocht nun auf Vertragserfüllung und verlangt Schadenersatz. Schmidt mahnt zur Vorsicht beim Beantworten von unaufgefordert zugeschickten E-Mails potenzieller Interessenten. „Schildern Sie immer den Sachverhalt und den Grund für die Mail“, rät der Experte.

Der Trick mit dem Kaufvertrag:

Oft täuschen Kriminelle dem Fahrzeuganbieter ihr dringendes Kaufinteresse vor. Dazu soll er einen Kaufantrag der Betrüger per E-Mail bestätigen. In diesem Angebot weicht ein Detail wie Erstzulassungsdatum oder ein Ausstattungsmerkmal vom Inserat ab. Bestätigt der Verkäufer das Angebot, wird später eine massive Preisminderung und womöglich obendrein Schadenersatz verlangt.

Der Trick mit dem Scheck:

Der Betrüger bietet dem Autoverkäufer an, mit einem Scheck zu bezahlen, der einen höheren Betrag ausweist als den Kaufpreis. Der Verkäufer soll den überschießenden Betrag über ein Bargeldtransferunternehmen oder via Auslandsüberweisung ausgleichen. Doch der Scheck ist gefälscht oder ungedeckt.

Der Trick mit gefälschten Papieren:

Gestohlene oder unterschlagene Fahrzeuge werden mit gefälschten Papieren verkauft. Dabei laufen die Vorbereitungen mit dem Händler über das Internet, die Fahrzeugübergabe findet an ungewöhnlichen Orten und gegen Barzahlung statt. Dazu kommt, dass gefälschte Kfz-Papiere meist nur schwer zu erkennen sind. „Werden Sie misstrauisch etwa bei verwaschenen oder vergilbten und dadurch schlecht leserlichen Dokumenten, achten Sie auf unterschiedliche Schriftentypen und -farben“, rät Schmidt.

Der Trick mit der Transportfirma:

Hier werden hochwertige Autos, die mit deutscher Zulassung im Ausland stehen sollen, weit unter dem regulären Marktpreis angeboten. Die Betrüger schlagen Interessenten vor, das Geschäft über ein vermeintlich seriöses Transportunternehmen abzuwickeln. Das Geld soll nach der Fahrzeugübergabe an die angebliche Transportfirma ganz oder teilweise gezahlt werden. Nach der Überweisung des Geldes bricht der Kontakt dann plötzlich ab.

Große Marktplätze wie Autoscout24.de oder Mobile.de sind nach eigenen Angaben darum bemüht, Fahrzeugkäufern und -verkäufern ein sicheres Forum zu bieten. Sie setzen auf Filtersoftware, die verdächtige Inserate blockt und auf ein Sicherheitsteam, das verdächtige Inserate prüft. Außerdem sind sie gemeinsam mit Polizei und ADAC als Initiative Sicherer Autokauf im Internet aktiv. (dpa)