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Abendmode Abendmode: Ultrakurzer Glitzer und bodenlanger Glamour

25.11.2003, 10:43
Inspiriert von der Mode der sechziger Jahre - Pailletten bestimmen das Bild der Kollektion von Joop. (Foto: dpa)
Inspiriert von der Mode der sechziger Jahre - Pailletten bestimmen das Bild der Kollektion von Joop. (Foto: dpa) Joop

Aachen/Hamburg/dpa. - Eigentlich sind im Winter dicke Wollpullis, Felljacken und lange Hosen angesagt. Die Abendmode gibt sich jedoch wesentlich freizügiger. Farbenfrohe Kombinationen aus langen Röcken, Korsagen, figurbetonten Blazern und Sieben-Achtel-Hosen bestimmen in dieser Saison den Trend. Strass, Pailletten und Swarovski-Steine veredeln den Look. Als Hingucker blitzen Minis aus riesigen Pailletten und Metall auf. Bei der Wahl des Abend-Outfits sollten jedoch nicht nur modische Vorlieben den Ausschlag geben.

Die verrückten Kleider der Stars, die in Zeitschriften wie «Gala» oder «Vogue» zu bewundern sind, kommen nur für wenige Frauen in Frage. Die Designerin Annette Basilius aus Aachen schneidert in ihrem Studio Einzelstücke für ihre Kundinnen. Dabei gehe es nicht darum, den letzten Schrei zu entwerfen: «Ich halte nichts davon, die Frauen zu verkleiden. Das Kleid muss in erster Linie zum Typ passen», so Basilius. Ein sportlicher Typ solle auch bei festlichen Anlässen bei seiner Linie bleiben.

Sportlich und gleichzeitig glamourös fallen die Entwürfe des Labels Brigitte Büge in Hamburg aus. Blazer kombiniert mit Sieben-Achtel-Hosen in Pink, Gletscherblau oder Schwarz unterstreichen durch figurbetonten Schnitt und schimmernden Seidentaft die Weiblichkeit.

Romantisch und feminin muten dagegen die Stücke aus der Kollektion des Braut- und Abendmode-Herstellers H.E. Kleemeier in Hof (Bayern) an. «Wir haben sehr viel pastellfarbenen Taft, bestickt mit Drapierungen, Pailletten, Strass oder dezenten Swarovski-Steinen», sagt Sonja Heuer, die Designerin des Hauses. Die Kleider seien alle lang, nach unten ausgestellt und teilweise zweiteilig gearbeitet. Geschnürte Korsagen und lange Röcke ließen sich so unterschiedlich kombinieren.

Ob lang oder kurz, glamourös oder dezent - der Anlass sollte die Wahl des Kleides bestimmen, rät Susan Wolf von Hennes & Mauritz in Hamburg: Das Modehaus habe ganz unterschiedliche Trends im Sortiment, vom Smoking über das schulterfreie Abendkleider bis hin zum Minirock aus Silber und Gold. «Sehr stark im Kommen ist alles aus Silbermetallic», so Wolf. Ein Highlight sei ein Mini, gänzlich aus metallischen Silberpailletten gearbeitet.

Reichlich Pailletten finden sich auch in der aktuellen Kollektion des Modehauses Joop. Inspiriert von der Mode der sechziger Jahre kreierten die Designer hier ein eng anliegendes Minikleid im grafischen Design. «Diese Kleider sind aus sehr großen Pailletten gearbeitet, die wie Fischschuppen aufeinander liegen», sagt Fashion-Director Verena Geiger bei Joop in Hamburg.

Ebenso wie bei dem Abendmodehersteller Kleemeier lautet auch beim Otto-Versand in Hamburg das Motto «lang», kombiniert mit viel Farbe. «Strass ist gerade ein großer Trend», sagt Sprecherin Silvia Schiel. Die kleinen Glitzersteine kommen besonders in Verbindung mit Weiß und Silber zur Geltung.

Bei der Modekette C&A in Düsseldorf ist Figurbetontes aus Taft, Satin und Samt in der Farbe Rot der Spitzenreiter der Saison. Seit einiger Zeit steige besonders die Nachfrage nach kleineren Größen, da es auch unter jungen Frauen wieder Mode sei, zu bestimmten Anlässen festliche Kleider zu tragen - etwa zum Abi-Ball. Jüngere Frauen können laut Annette Basilius aber auch gut kurze Kleider tragen. «Das Alter der Trägerin spielt eine große Rolle, kurze Kleider wirken mädchenhaft», so die Designerin.

Damit sich die Trägerin in ihrem schicken Kleid auch wohl fühlt und elegant bewegen kann, sollte sie sich bei der Auswahl Zeit lassen. «Die Trägerin sollte sich vor dem Kauf überlegen, worin sie sich am wohlsten fühlt», sagt Susan Wolf. Die Kundinnen von Annette Basilius kommen häufig mit eigenen Ideen. «In solchen Fällen geht es darum, die richtigen Farben und Stoffe zu finden», sagt Basilius. Welche Farben zur eignen Person passen, lässt sich vor dem Spiegel schnell herausfinden.

Hinsichtlich des Schnittes gibt die Designerin natürlich Tipps. Einfarbige Kleider und betonte Längsnähte strecken eine stämmige Figur, halblange Ärmel lassen den Oberkörper kräftiger erscheinen. Deshalb empfiehlt Basilius volleren Damen leichte, lange Ärmel. «Jeder kennt seine Problemzonen, die es zu kaschieren gilt», sagt Susan Wolf. Bei Abendmode sei es nicht schwierig, das Passende zu finden, weil in den Kollektionen für jeden Figurtyp etwas dabei ist. «Man muss einfach in die entsprechende Abteilung gehen, schauen und anprobieren», lautet ihr Ratschlag.