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ZDF-Krimi  ZDF-Krimi : Petra Schmidt-Schaller spielt in "Der Tote im Watt"

08.04.2013, 17:22
Janne (Petra Schmidt-Schaller) und ihr Vater Paul (Thomas Thieme) rätseln darüber, weswegen Erik ermordet wurde.
Janne (Petra Schmidt-Schaller) und ihr Vater Paul (Thomas Thieme) rätseln darüber, weswegen Erik ermordet wurde. zdf/gerorges pauly Lizenz

berlin/dpa - Erik Flecker, Reeder-Sohn aus Cuxhaven, hat ein Hobby: Die Austernzucht im Watt. Mit seinem alten Jeep fährt er jeden Tag bei Ebbe zum Strand, um nach dem Rechten zu sehen. Als er sich wieder einmal bei Niedrigwasser nach draußen begibt und die Funktionstüchtigkeit der Anlage begutachtet, schnappt eine versteckt angebrachte Fuchsfalle zu. Seine Hand hängt fest, er kann sich nicht befreien. Qualvoll ertrinkt Erik (Max von Pufendorf) in der Flut.

Dass der junge Mann in Zeiten moderner Kommunikationsmittel keinen Alarm schlagen konnte, war dem Umstand geschuldet, dass er sein Mobiltelefon beim Verlassen des Autos auf den Sitz geworfen hatte. Nimmt nicht eigentlich jeder sein Handy mit, wenn er aus dem Wagen steigt? Erik Flecker jedenfalls nicht. Er ist „Der Tote im Watt“, der Mann, um den sich im ZDF-Krimidrama nach dem Roman „Blaufeuer“ von Alexandra Kui am Montag um 20.15 Uhr alles dreht.

Eriks Adoptivschwester Janne (Petra Schmidt-Schaller) reist gleich nach dem fürchterlichen Ereignis aus Berlin in ihre Heimat zurück. Sie ist nach dem frühen Tod ihrer Eltern von Viktoria (Corinna Kirchhoff) und Paul Flecker (Thomas Thieme) adoptiert worden. Sie lernt ihre Familie neu kennen, denn in der Trauer offenbaren die Menschen ihre wahren Züge. Bei dieser Gelegenheit erfährt sie, dass ihr Vater ein Verhältnis mit ihrer leiblichen Mutter hatte. Und bei der Suche nach Eriks Mörder, so steht bald fest, führt die Spur in die Familie.

Die Romanschriftstellerin Alexandra Kui ist in Norddeutschland groß geworden. Das Autorenduo Waltraud Ehrhardt und Peter Obrist hat den Stoff bearbeitet und für das Drehbuch umgeschrieben. Das bereitete auch Schwierigkeiten: „Alexandra Kui arbeitet als Romanautorin viel mit der Innenwelt ihrer Figuren, mit Geschichten aus deren Vergangenheit und auch mit der Fantasie der Leser“, ließ das Team das ZDF in einem Interview wissen. „Im Film ist das ganz anders. Für den Zuschauer ist alles, was er sieht, absolut real.“

Die Mördersuche wird kriminalistisch von einem Kommissar vorangetrieben, aber auch Janne trägt viel zur Aufklärung bei, indem sie ihre Familie zum Teil demaskiert. Ihr Vater hat diverse Frauengeschichten auf dem Buckel, Eriks Frau Hella (Valerie Koch) wird von der Familie verstoßen und lange Zeit des Mordes verdächtigt.

Jannes zweiter Bruder, Meinhard (Max von Thun), spielt lange Zeit den verständnisvollen nahe Verwandten und erfolgreichen Chirurgen in der Hamburger Universitätsklinik, trägt aber auch ein Geheimnis in sich.

Doch welches Motiv mag den Mörder Eriks geleitet haben? Kommerzieller Neid? Ein außer Kontrolle geratenes ökologisches Rettungsbewusstsein? Erbschaftskonflikte? Die Suche endet in der Selbstentlarvung des Mörders und kommt recht einfach gestrickt daher, für den Anspruch des Filmes zu simpel und trotzdem zu unwirklich. Schließlich überschlagen sich die Ereignisse überhastet und führen nach mehr als 70 Minuten interessant erzählter Geschichte zu einem etwas schalen Schluss.

Im Fernsehen: „Der Tote im Watt“ beginnt Montag (08.04.) um 20.15 Uhr im Programm des ZDF.