ZDF klärt auf ZDF klärt auf: Jan Böhmermanns #varoufake ist Satire

Köln - Stundenlang wartete man auf eine Auflösung im Fall #varoufake oder #varoufakefake. Nun hat Böhmermann die Debatte um die angebliche Fälschung des Stinkefinger-Videos des griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis aufgelöst.
„Unser Video ist zu einhundert Prozent echt“, so der „Neo Magazin Royale“-Moderator in einer über Twitter verbreiteten Botschaft. Wer das Gegenteil behaupte, sei ein Lügner. Als Entschuldigung und Zeichen des guten Willens gegenüber den europäischen Freunden sollten Günther Jauch und die Redaktion der „Bild“-Zeitung umgehend die Euro-Zone freiwillig verlassen.
Die Unterstellung, das Böhmermann-Video sei ein Fakefakefakefakefake.. sei absolut haltlos, geht es weiter. Man würde niemals die Debatte um ein zwei Jahre altes, aus dem Zusammenhang gerissenes Stinkefinger-Video der Lächerlichkeit preisgeben.
Mit dieser vor Ironie triefenden Stellungnahme ist der Fall endgültig geklärt: Böhmermann hat es geschafft, über zwölf Stunden die gesamte deutsche Medienlandschaft in Atem zu halten und weite Teile von ihr der Lächerlichkeit preisgegeben.
Am Ende des Videos wird noch eingeblendet: „Weitere Information: www.google.de“. Im Internet werde man also stets bestens mit glaubwürdigen Nachrichten versorgt, scherzt Böhmermann auf Kosten aller Leichtgläubigen.
Inzwischen hat sich auch das ZDF zu Wort gemeldet, allerdings nicht in einer offiziellen Stellungnahme. „Wir sehen uns gezwungen, das 'Neo Magazin Royal' zukünftig als Satiresendung zu kennzeichnen“, zitiert „Spiegel Online“ ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler. Für die Moderation des „heute journals“ werde man Böhmermann aber vorerst ausschließen, so Himmler in dem Bemühen, den satirischen Tonfall Böhmermanns beizubehalten.
Ähnlich äußert sich das ZDF auf Twitter:
Wie genau die Redaktion von "Günther Jauch" die letzte Nacht verbracht hat, ist unklar. Am Donnerstagmorgen gab sich Jauchs Kölner Produktionsfirma i & u TV eher humorlos. Sie forderten das ZDF auf, Beweise für Böhmermanns Behauptung zu liefern, die am Sonntagabend ausgestrahle Stinkefinger-Variante sei eine Fälschung.
Mehrere Experten hatten das Video in den vergangenen Tagen geprüft und fanden keine Hinweise auf eine Manipulation oder Fälschung. Zu diesem Ergebnis kamen unter anderem Thomas Gloe, Geschäftsführer von „Dence, Fälschungserkennung bei digitalen Bildern, Videos und Audio“, die Netzanalysten von „storyful“ sowie der Video-Analyst „Conflict Reporter“.
Auch Varoufakis selbst hatte in der Nacht von Montag auf Dienstag den Link auf das Video über seinen Twitter-Kanal verbreitet. Bei dem Link handelte es sich um dasselbe Video, das die Redaktion von GÜNTHER JAUCH für den Einspielfilm verwendet hatte und in dem Varoufakis den gestreckten Mittelfinger zeigt.
(cm)
Hier noch einmal das Original Fake-Fake-Video: