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Wolfgang Winkler wird 75 Jahre alt Wolfgang Winkler wird 75 Jahre alt: 50 Mal war er der Herbert der Herzen

Von Andreas Montag 02.03.2018, 07:00
Wolfgang Winkler
Wolfgang Winkler dpa

Berlin/Halle (Saale) - Einmal Herbert, immer Herbert. Die Rolle des Hauptkommissars Schneider aus der ARD-Krimireihe „Polizeiruf 110“ hängt ihm an. Sie hat ihn einem breiten Publikum bekannt gemacht. Sein erster Spielfilm hingegen, „Das Kaninchen bin ich“ von Kurt Maetzig, war 1965 den Kulturbürokraten der SED zum Opfer gefallen und erst nach 1990 zu sehen. An diesem Freitag wird Wolfgang Winkler 75 Jahre alt.

50 Mal hat er in den Jahren von 1996 bis 2013 an der Seite von Jaecki Schwarz (Hauptkommissar Herbert Schmücke) ermittelt. Dann wurden die beiden Herberts in Rente geschickt. Auch wenn sie gar nicht scharf darauf waren.

Den am Dienstort Magdeburg eingestellten Nachfolge-Cops des Mitteldeutschen Rundfunks, Claudia Michelsen und Sylvester Groth, waren weit weniger gemeinsame Folgen beschieden, Groth stieg bald aus. Und für den ewig angetüterten, ewig unfrohen Kommissar Zorn, der den vom „Polizeiruf“ verlassenen Hallensern als Trostpflaster verpasst worden war, ist nach fünf Folgen Feierabend gewesen. Nicht jeder hat das bedauert.

Herbert Schneider dagegen, der auch mal grummeln konnte, war eindeutig der Herbert der Herzen. Das hat die TV-Gemeinde geschätzt.

Ganz verzichten müssen seine Fans auf den ermittelnden Winkler im Übrigen nicht: Gemeinsam mit Tilo Prückner ist er in der heiteren ARD-Reihe „Rentnercops“ zu sehen. Sie spielen ehemalige Kriminalisten, die man wegen Personalmangels aus dem Ruhestand zurückgeholt hat - nicht so fern der Wirklichkeit also.

Ab 5. April werden acht neue Folgen gedreht, dann verwandelt sich der gebürtige Görlitzer, langjährige Halle-Siedler und nunmehrige Wahl-Berliner bis zum Juli wieder in einen Kölner. Winkler freut sich auf die Arbeit und büffelt an seinem Text. Nachdem es ihm zuletzt gesundheitlich weniger gut gegangen war, fühlt er sich nun wieder fit.

Das muss er auch sein, Drehen ist ein anstrengendes Geschäft. Und die gemeinsamen Lesungen mit Jaecki Schwarz sind auch noch stark gefragt, zudem ist Winkler mit nachgelassenen Texten des Satirikers Peter Ensikat unterwegs. Aber an diesem Freitag wird gefeiert. Im kleinem Kreis mit Kindern und Enkeln. Und in Halle, wo der Nachwuchs lebt. (mz)