Werle & Stankowski feiern Abschied in Köln
Köln/dpa. - Das viel beachtete Kölner Duo Werle & Stankowski gab vergangenen Freitag (30. Januar) im Kölner Subway sein seit Wochen ausverkauftes Abschiedskonzert.
Simon Werle und Johannes Stankowski lernten sich 2003 bei einem gemeinsamen Filmmusikbeitrag kennen und entschieden daraufhin, musikalisch zusammenzubleiben. Stankowski übernahm dabei den Part des Gitarristen und Sängers, Werle kümmerte sich um die Elektronik, die den W&S-Sound mit Beats, Bassläufen und allerlei Effekten belieferte.
Zusammen veröffentlichten sie die Alben «Your Show» und «Listen To Werle & Stankowski» und tourten als Hauptact, Vorband und Festivalteilnehmer kreuz und quer durch Deutschland und die Nachbarländer. Musikalisch ist die Verortung dieser Band gar nicht so einfach. Da allerdings das hervorragende Songwriting und die Melodieführung des Gesangs die Stücke weitgehend trägt, bietet sich in manchen (Live-)Momenten ein Vergleich zu einem gut gelaunten David Byrne an, der auf einer Drum & Base-Party spielt.
Im fast schon überfüllten Subway begann der Freitagabend mit einer Videovorführung, die Werle & Stankowski unter anderem auf der Bühne und Backstage, im Krankenhaus und im Tourbus zeigte. Dabei wurden bewegende Themen wie «Meine erste Prügelei», «10mm Haaarschnitte» und «Myspace-Beziehungen zu Blackmail/Ken» behandelt. Auch zur Sprache kam die Beziehung der beiden Musiker zueinander, die nach Aussage beider primär auf einer musikalischen und weniger auf einer privaten Ebene funktionierte.
Im Anschluss an den kurzweiligen Film trat die Band auf die Bühne und fand sich vor einem relativ jungen, feierfreudigen und überraschend textsicheren Publikum wieder. Die feilgebotenen Stücke der beiden Alben wurden begeistert aufgenommen sowie mitgesungen, und die Tanzfläche des Subways wurde ausgiebig genutzt. Werle & Stankowski war bei ihren Ansagen mehr als nur einmal anzusehen, dass ihnen die euphorischen Publikumsreaktionen den Abschied nicht gerade leicht machten.
Nach mehreren Zugaben verließen sie letztendlich doch die Bühne und besiegelten damit das Ende dieses sehr sympathischen und auf hohem Niveau spielenden Musikprojekts. Das an diesem Abend erneut deutlich gewordenen Potenzial der beiden Musiker macht allerdings klar, dass die Musikwelt noch viel von Simon Werle und Johannes Stankowski, wenn auch in getrennter Form, hören wird.