«Warum bin ich Ich?» - Philosophisches nicht nur für Kinder
Frankfurt/Main/dpa. - Es gibt Dinge, die sind so selbstverständlich, dass die Frage nach ihnen zumindest Erwachsene erst einmal verwirrt. Deshalb hat sich Manfred Frank mit dem Band «Warum bin ich Ich?» auch vornehmlich an Kinder gewandt, liegt diesen doch das staunende Fragen noch näher.
Es ist tatsächlich ein wunderliches Phänomen, dass jeder, der «ich» sagt, sich selbst meint und sich seiner selbst bewusst ist. Ausgehend von diesem alltäglichen Befund entwickelt der Tübinger Philosoph das Problem mit tiefsinniger Leichtigkeit. Natürlich darf ein Verweis auf René Descartes, den Begründer der modernen Ich-Philosophie, nicht fehlen.
Aber Frank vergisst nie sein junges Publikum und so zeigt er auch, wie Paul Maar in seinen Sams-Geschichten mit diesem Phänomen umgeht. Frank fragt darüber hinaus, ob Schizophrene noch ein intaktes «Ich» haben. Doch selbst in diesen schwierigen Gefilden bleibt der Autor klar und verständlich. Sein Büchlein ist aus einer Tübinger Kinder-Uni-Vorlesung hervorgegangen und ist auch für Erwachsene eine anregende Einführung in das Philosophieren.
Manfred Frank
Warum bin ich Ich?
Insel Verlag, Frankfurt/Main
61 S., Euro 12,80
ISBN 978-3-458-17349-6