«Verfolgt» «Verfolgt»: Sadomasochistische Beziehung einfühlsam verarbeitet

Berlin/dpa. - Eine Bewährungshelferin lässt sich auf einesadomasochistische Beziehung mit einem ihrer jungen Schützlinge ein:Das beim Festival in Locarno preisgekrönte Drama «Verfolgt» hat amDonnerstagabend seine Berlin-Premiere gefeiert. Für dieHauptdarstellerin Maren Kroymann (57) und ihren 35 Jahre jüngerenFilmpartner Kostja Ullmann («Sommersturm») gab es bei der Aufführungin den Hackeschen Höfen viel Beifall. Regie bei der in 15 Tagengedrehten Low-Budget-Produktion führte Angelina Maccerone («FremdeHaut»). Kroymann, die als Kabarettistin und TV-Schauspielerin bekanntwurde, sagte, es sei eine «wunderbare Rolle» gewesen.
Der Schwarz-Weiß-Film zeigt plausibel, einfühlsam und ohneVoyeurismus, wie die Sozialarbeiterin und ihr Schützling Tabusbrechen und ausloten, wie weit sie in den Dominanz-Ritualen gehenkönnen. «Das hat mir natürlich am meisten Spaß gemacht zu spielen»,sagte Kroymann über die schauspielerischen Grenzgänge. Ullmann sagte,er habe nicht lange überlegen müssen, die Rolle anzunehmen. «Ichfinde den Film großartig», sagte Hape Kerkeling, der wie dieSchauspieler Sylvester Groth und Christian Oliver zu den Gästen beider Premiere gehörte.
Sowohl Groth als auch Oliver sind in Kürze in großenKinoproduktionen zu sehen. Groth spielt in Dani Levys Komödie «MeinFührer» Joseph Goebbels. Oliver tritt in Steven Soderberghs «The GoodGerman», der bei der Berlinale im Wettbewerb läuft, als Ehemann vonCate Blanchett auf. «Geküsst haben wir leider nicht», scherzte erüber die Dreharbeiten. «Verfolgt» startete Donnerstag auch regulär inden Kinos.
