Velvet Revolver Velvet Revolver: Perfekte Ehe zwischen Rock-Göttern

New York/dpa. - Wahre Rock-Götter gibt es ganz wenige. DieBandmitglieder von Velvet Revolver haben ihren Platz im obersten Fan-Olymp bereits fest gebucht, obwohl ihr Debüt-Album gerade ersterscheint. Dafür ist aber auch ihr Stammbaum mehr als überzeugend:Die drei früheren Mitglieder der legendären Guns 'N Roses - GitarristSlash, Bassist Duff McKagan und Schlagzeuger Matt Sorum - haben sichmit dem Stone Temple Pilots-Sänger Scott Weiland sowie Dave Kushner(Gitarrist der Dave Navarro Band) zu einer neuen Rock-Größe formiert.Das Musikmagazin «Rolling Stone» ließ sich dazu hinreißen, VelvetRevolver schon im Vorfeld als eine «Supergroup» zu beschreiben.Zurzeit tourt das Rock-Quintett durch kleinere und größere Clubs inden USA, um sich huldigen zu lassen.
Dabei hatte es lange so ausgesehen, als ob die Supergroup nur einesuper große Illusion wäre. Die drei verbleibenden Mitglieder von Guns'N Roses hatten im Frühjahr 2002 mal wieder zusammen gejammt unddabei festgestellt, dass sie eigentlich noch ganz gerne miteinanderspielen. Nach der Trennung von dem Bandgründer Axl Rose 1997brauchten die drei allerdings wieder einen Frontmann.
Leicht war das nicht: Nach mehreren Fehlversuchen schienschließlich Scott Weiland von den STP genau der Richtige zu sein. Fürden Soundtrack des Science-Fiction-Films «Hulk» nahmen sie gemeinsamden Song «Set Me Free» auf. «Ich wusste, dass ich seine Stimmemochte, aber als wir zusammen auf der Bühne standen, war da diesespontane Chemie, die unsere Zusammenarbeit bombensicher machte»,sagte Slash, der auch für Velvet Revolver seine langen dunklen Lockenund seinen Zylinder auf der Bühne präsentiert. Weiland erwies sichals mindestens so charismatisch und problematisch wie Mister Rose.Vor allem konnte er vom Heroin nicht die Finger lassen. Rock-Götterhaben eben ihre Obsessionen.
Im Mai vergangenen Jahres orderte ein Richter Zwangsentzug an,gerade als Velvet Revolver sich ins Studio begeben wollte, um ihrDebüt «Contraband» aufzunehmen. Der Vertrag mit ihrer Plattenfirmastand jedoch schon. Mit offizieller Genehmigung konnte sich derSänger ab und zu ins Aufnahmestudio fahren lassen. Das Debüt von«Contraband» musste trotzdem von Monat zu Monat verschoben werden,die Tour stand auf der Kippe. Während Weiland auf Entzug war, machtenSlash und McKagan bereits die Runde bei den Medien. Sauer waren seineKollegen trotzdem nicht: «Wir waren ja auch schon alle mal an demPunkt, dem ganz Extremen», so McKagan.
Gelohnt hat sich die Verzögerung, die fast wie ein gut geplanterCoup der PR-Maschine aussieht, sowieso. Der Hype stieg im Vorfeldstark an. Vor allem die Vorfreude der Fans wurde angeheizt, wie dieausverkaufte Tour von Velvet Revolver zeigt. «Slash ist einfach derHammer», stöhnte ein Fan im New Yorker Club «Roseland» bei einem Solodes Gitarristen verzückt. Und viele hatten sich ihre alten Guns 'NRoses-Jacken wieder ausgepackt. Dank ihrer Debüt-Single «Slither»,dessen Musikvideo bereits auf MTV läuft, kann Velvet Revolver damitkokettieren eine echte Underground-Band zu sein. Gefilmt wurde dasVideo in den Katakomben von Prag.
«Das Album ist eine wahre Repräsentation von den besten Sachen vonSTPs Musik und den besten Sachen von Guns 'N Roses, als sie auf ihremHöhepunkt waren», sagte Weiland dem «Rolling Stone» und fügte hinzu:«Es ist die perfekte Ehe zwischen beiden». Das Debüt-Album von VelvetRevolver «Contraband» kommt am 8. Juni in die deutschen Plattenläden.