Ulrich Mühe Ulrich Mühe: «Das Leben der Anderen» hat seine Grenzen

Berlin/dpa. - Der Schauspieler Ulrich Mühe darf seine Kollegin und Ex-Frau Jenny Gröllmann («Liebling Kreuzberg») weiterhin nicht als Inoffizielle Mitarbeiterin (IM) der DDR-Staatssicherheit bezeichnen. Das Landgericht Berlin bestätigte am Dienstag inwesentlichen Teilen eine im April erlassene einstweilige Verfügung, gegen die der 53-Jährige Beschwerde eingelegt hatte.
Es gebe starke Indizien für eine IM-Tätigkeit Gröllmanns, aber Mühe habe nicht ausreichend glaubhaft machen können, dass seine Behauptungen stimmen, hieß es in der Entscheidung der 27. Kammer (Az.: 27 O 428/06).
Mühes Anwalt Jan Hegemann sagte der dpa, «wir prüfen jetzt, ob und welches Rechtsmittel wir gegen die Entscheidung einlegen.» Mühe und Gröllmann waren bis zu ihrer Scheidung 1990 sechs Jahre lang verheiratet.
Mühe - für seine Darstellung eines Stasi-Offiziers in dem Film«Das Leben der Anderen» mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet - hatte seiner Ex-Frau in einem Interview vorgeworfen, seit 1979 unter dem Decknamen «Jeanne» für die Stasi gespitzelt zu haben. Dagegen war die 59-Jährige vor Gericht gezogen. Per einstweiliger Verfügung ließ sie auch die entsprechenden Passagen in dem Drehbuch des Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck schwärzen. Über die Beschwerde desSuhrkamp Verlags dagegen ist noch nicht entschieden.
Gröllmann hatte im April in einer eidesstattlichen Erklärungversichert, zu keiner Zeit wissentlich für die Stasi gearbeitet und auch keine Verpflichtungserklärung unterschrieben zu haben. Ihr Anwalt verwies darauf, dass es in der Stasi-Akte zu IM «Jeanne» kein persönliches Dokument Gröllmanns gäbe.