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Nach massiver Kritik am Sender Uwe Steimle: MDR beendet Zusammenarbeit mit Kabarettist

Von Andreas Montag 04.12.2019, 13:12
Schauspieler und Kabarettist Uwe Steimle.
Schauspieler und Kabarettist Uwe Steimle. www.imago-images.de

Leipzig - Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) trennt sich von dem Kabarettisten Uwe Steimle, wie der Sender am Mittwoch mitteilte. Grund seien wiederholte öffentliche Vorwürfe Steimles gegen den MDR, teilte Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi auf Twitter mit. Die Sendung „Steimles Welt“ werde daher im Jahr 2020 nicht fortgesetzt.

Steimle habe wiederholt die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks infrage gestellt, so Jacobi. In einem Interview mit der „Jungen Freiheit“ habe Steimle dem Sender 2018 „mangelnde Staatsferne“ vorgeworfen. „Der MDR hat schon damals öffentlich klargestellt, dass diese Aussage für ihn nicht akzeptabel ist“, teilte Jacobi mit. Nach neuerlichen Vorwürfen gegen den MDR wegen mangelnder Loyalität dem Kabarettisten gegenüber sei „nun der Punkt erreicht, der eine weitere Zusammenarbeit für uns unmöglich macht.“

Der 1963 in Dresden geborene, als sächselnder Welterklärer sehr populäre Komiker und Schauspieler ist schon seit längerer Zeit umstritten. Für seine öffentlichen Interventionen zur Dresdner Stadtpolitik erntete Steimle noch viel Sympathie. Nachdem ihm jedoch Flirts mit rechtspopulistischen Positionen vorgeworfen worden waren, entzogen ihm die Verantwortlichen im Februar 2018 die gerade übertragene Schirmherrschaft der Ökumenischen Friedensdekade nach wenigen Tagen wieder.

Seine Verlautbarungen über Israel und die USA würden der Komplexität nicht gerecht und ließen die Grenze zu antisemitischen und antiamerikanischen Positionen verschwimmen, hieß es.

Steimle bestritt, mit Pegida zu sympathisieren. „Das Ganze grenzt an Rufmord, ist totaler Quatsch! Ich bin bekennender Linker, hab die sogar gewählt“, sagte er damals der Bild-Zeitung. Wenige Tage später tauchte Steimle neben Thilo Sarrazin, Uwe Tellkamp, Vera Lengsfeld, Eva Herman, Henryk M. Broder und anderen als Unterzeichner der „Gemeinsamen Erklärung 2018“ auf, die Deutschland durch „illegale Masseneinwanderung beschädigt“ sah und sich mit den Teilnehmern eines „Frauenmarsches“ aus dem Umfeld der Alternative für Deutschland solidarisierte. (mz)