Kultreihe im Fernsehen "Tatort": 50 Dinge, die Sie noch nicht über den ARD-Krimi am Sonntag wussten
Für viele ist es das Ritual am Sonntagabend: den neuesten "Tatort" zu schauen. Doch auch viele Hardcore-Fans kennen nicht alle Fakten rund um den ARD-Krimi. Oder hätten Sie das gewusst?
Berlin - Beim „Tatort“ kann so ziemlich jeder mitreden. Nicht umsonst gab es - zumindest vor Corona - auch Public-Viewing-Events. Doch manche Fakten sind vielleicht selbst eingefleischten Fans unbekannt. Eine Auswahl:
1) Der „Tatort“ ist die bisher längste Reihe im deutschen Fernsehen. Da Ort und Ermittler wechseln, handelt es sich nicht um eine Serie.
2) Mit nur wenigen Ausnahmen tritt Horst Lettenmayer in jedem „Tatort“ auf: mit seinen Händen, Beinen und Augen im Vorspann. Der Schauspieler und Leuchtenproduzent, der im Juli 2024 starb, bekam für seinen Auftritt gerade mal 400 D-Mark.
3) „Tatort“-Erfinder Gunther Witte erhielt den Auftrag für eine Krimireihe bei einem Spaziergang im Kölner Stadtwald. Witte starb im August 2018.
4) Der „Tatort“ sollte dem ZDF-Quotenerfolg „Der Kommissar“, die im Januar 1969 Premiere hatte, Konkurrenz machen.
5) Die Website „tatort.de“ ist seit Juni 1998 online.
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6) Zwischen den ersten beiden „Tatorten“ von Radio Bremen lagen 25 Jahre.
7) Seit 2008 sendet die ARD auch „Radio-Tatorte“ als Hörspiel.
8) Talkshow-Moderatorin Sabine Christiansen, Hollywood-Star Roger Moore, Modezar Rudolph Moshammer, Fußball-Nationaltrainer Berti Vogts sowie die Musiker Nina Hagen, Dieter Bohlen, Bela B. und Die Toten Hosen und viele andere Promis hatten Gastauftritte im „Tatort“.
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9) Dieter Bohlen wurde im Schimanski-„Tatort“ „Moltke“ 1988 nachträglich synchronisiert. Er spielte den eifersüchtigen Freund einer Zeugin und schrieb die Musik zum Film.
10) Der erste „Tatort“ im Bildformat 16:9 war die 293. Folge „Klassen-Kampf“ im Jahr 1994.
"Tatort" ist sogar eine eingetragene Marke
11) „Tatort“ wurde am 28. August 1981 beim Deutschen Patent- und Markenamt als Wortmarke eingetragen.
12) Die Erzählstimme von „Die drei ???“, Peter Pasetti, hat 1977 in der „Tatort“-Folge „Finderlohn“ mitgespielt.
13) Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde die Drehgenehmigung für den Hamburger Flughafen kurzfristig zurückgezogen. Das Team wich in das Congress Centrum Hamburg als Flughafengebäude aus und drehte Außenszenen in Hannover.
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14) Das Online-Projekt „Tatortplus“, ein digitales Zusatzangebot der Reihe, geht auf SWR-„Tatort“-Redakteurin Melanie Wolber zurück.
15) Ermittlerin Klara Blum wurde in ihrem ersten Bodensee-„Tatort“ „Schlaraffenland“ im Jahr 2002 zur Witwe.
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16) Weil Knut Hinz alias Heinz Brammer wegen eines Theater-Engagements verhindert war, wurde Diether Krebs in der „Tatort“-Folge „Alles umsonst“ (1979) Ermittler. Als Gaststar war Krebs jedoch häufiger im „Tatort“ zu sehen.
17) Die Folge „Zeitzünder“ wurde 1990 an einem Samstag erstausgestrahlt.
18) Erst seit 2005 gibt es die „Tatort“-Sommerpause. Sechs bis acht Wochen lang laufen dann keine Erstausstrahlungen.
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19) Die „Tatort“-Reihe bekam 2014 den Grimme-Preis in der Kategorie „Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes“.
20) Die berühmte Schimanski-Jacke ist eine M-65-Feldjacke, die 1965 bei den US-Streitkräften eingeführt wurde. Darsteller Götz George hatte sie in einem Army-Shop entdeckt.
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Ungewöhnliche Mordarten begleiten ARD-Krimi am Sonntagabend
21) Ungewöhnliche Mordarten: In „Bevor es dunkel wird“ (2007) stirbt eine Frau wegen eines Tampons, in den Zyankali gespritzt worden war. In „Unsterblich schön“ (2010) stirbt eine Frau nach einem Kuss. Der Täter hatte eine Nuss im Mund, die Frau reagierte darauf allergisch.
22) Die CD „Tatort - Die Songs“ enthält 17 Lieder, die Manfred Krug und Charles Brauer seit 1996 im „Tatort“ trällerten. Produziert wurde sie von Klaus Doldinger, dem Komponisten der „Tatort“-Melodie.
23) Von der „Tatort“-Melodie gibt es mehrere Remixes, unter anderem eine Chillout- und eine Heavy-Guitar-Version.
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24) Der Düsseldorfer Kommissar Bernd Flemming dressierte eines seiner Hühner so, dass es jeden Morgen ein Ei ans Fensterbrett legte.
25) Der Modeblog „Tatortstyle“ ging über mehrere Jahre den Klamotten der Kommissare nach und suchte Links zu vergleichbaren Modellen.
In einigen "Tatort"-Krimis gibt es keine Leiche
26) Die Ludwigshafener Kommissarin Lena Odenthal hat das Sternzeichen Steinbock.
27) In den ersten „Tatort“-Beiträgen des Bayerischen und des Hessischen Rundfunks gab es keine Leiche.
28) Nachdem Oswald, der Hund des Münchner Ermittlers Melchior Veigl, gestorben war, veranstaltete der Bayerische Rundfunk 1975 ein Dackel-Casting.
29) Der Radiosender SWR3 brachte 2012 das Format „Tatort mit Til“ heraus, bei dem die Hauptfigur so sehr nuschelt, dass es beim „Dreh“ zu Komplikationen kommt.
30) CSU-Politiker Franz Josef Strauß wütete 1975 über den Berliner „Tatort: Tod im U-Bahnschacht“: „Das ist ein Banditenfilm aus Montevideo mit Bordelleinlage.“
ARD-Krimi in 90 Minuten? Von wegen! Manche "Tatort"-Folgen sind kürzer
31) Die Folge „Tod auf dem Rastplatz“ 1981 war nur 62 Minuten lang.
32) 32 „Tatort“-Folgen sind kürzer als 80 Minuten.
33) Der neunjährige Bertram Landsberger war die erste „Tatort“-Leiche überhaupt in der Folge „Taxi nach Leipzig“ (1970). Gespielt wurde er von der Tochter des Kameramanns, Petra Mahlau, und war drei Sekunden lang zu sehen.
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34) „Zahn um Zahn“ war 1985 der erste „Tatort“, der fürs Kino produziert wurde. Der Film mit Kommissar Schimanski kam zwei Jahre später in gekürzter Fassung ins Fernsehen.
35) 1999 hat der Mitteldeutsche Rundfunk Zuschauer im Internet eine Geschichte in vorgegebenem Rahmen entwickeln lassen. Aus dem Projekt mit dem Titel „Treibjagd“ entstand jedoch nie ein Film.
Politiker lädt "Tatort"-Schauspieler zum Essen ein
36) Weil die Pfalz und ihre Bewohner in der Folge „Tod im Häcksler“ von Regisseur Nico Hofmann 1991 schlecht wegkamen, lud FDP-Politiker Rainer Brüderle die Schauspielerin Ulrike Folkerts zum Saumagen-Essen ein und wollte ihr die Vorzüge seiner Heimat näherbringen. Immerhin wanderten sie, der Überlieferung zufolge gab es aber Spätzle.
37) Der Menschenrechtsausschuss im Bundestag schaute sich 2005 die Kölner Folge „Minenspiel“ an, in der es um Landminen in Afrika geht.
38) Horst Schimanskis letztes Wort in seinem letzten „Tatort“ 1991, „Der Fall Schimanski“, lautet: „Scheiße“. Jahre später drehte Götz George noch die Filmreihe „Schimanski“.
39) Der Münchner Kommissar Franz Leitmayr, gespielt von Udo Wachtveitl, hat zwei Geburtstage: den 18. Mai und den 7. November.
40) Die Kölner Imbissbude, in der die Kommissare Ballauf und Schenk ihr Feierabendkölsch trinken, ist eine Requisite. Die echte stand am Schokoladenmuseum - musste aber umziehen, weil sie gemäß Denkmalschutz nicht zu den historischen Bauten im Rheinauhafen passt.
6.000 Kommentare zu jeder "Tatort"-Folge
41) Für die Folge „Kalte Herzen“ wurde 2000 der Hollywood-Schriftzug am Hungerberg in Baden-Baden nachgebaut - nur etwas kleiner.
42) „Tatort“-Wiederholungen wurden bis 1998 auch vormittags wiederholt. Aus Gründen des Jugendschutzes ist das heute verboten.
43) Pro neuer Folge bekommt die ARD über DasErste.de, via Facebook, Instagram, Youtube und per E-Mail etwa 6000 Kommentare, bei Wiederholungen sind es 2000 pro Folge.
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44) Während des „Tatorts“ beantworten die sogenannten Community Manager Fragen zum laufenden Film. Etwa die Hälfte der Kommentare wird den Angaben nach am Tag nach der Sendung gelesen und bearbeitet.
45) Beim Westdeutschen Rundfunk und Südwestrundfunk kann man sich explizit auf Komparsenrollen bewerben.
"Olle Kamellen"? Welcher Krimi in der "Tatort"-Reihe nie zu sehen war
46) Etwa 250 000 Zuschauer sehen den „Tatort“ nicht am Sonntagabend im Ersten, sondern in der Mediathek.
47) „Olle Kamellen“ sollte ein NDR-„Tatort“ heißen, der aber nie realisiert wurde.
48) Die „Tatort“-App wird von der ARD nicht weiterentwickelt.
49) Aber zum 50. Jubiläum hat der „Tatort“ einen eigenen Auftritt in der ARD-Mediathek bekommen mit allen Videos zu jenen Folgen, die im Ersten und in den Dritten Programmen gesendet werden.
50) Von 1994 bis 1998 versuchte die ARD das „Tatort“-Konzept mit der Reihe „Ärzte“ auf den Medizinbereich zu übertragen: verschiedene Ärzte aus verschiedenen Orten, jeweils mit Lokalkolorit.