Vorschau auf "Böser Boden": Tatort "Böser Boden": Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz ermitteln in einem Tatort mit Horrorfilm-Elementen

Köln - Wenn ein Mord vor Niedersachsens ländlicher Kulisse vonstattengeht, ist schnell klar: Die dörfliche Idylle ist gestört. Wenn dann auch noch zusätzlich zwei Bundespolizisten – Julia Grosz (Franziska Weisz) und Torsten Falke (Wotan Wilke Möhring) – vor der Tür stehen, dann darf es den sonntagabendlichen Fernsehzuschauer nicht weiter verwundern, dass der anfangs noch „harmlos“ wirkende Fall schnell ungeahnte Ausmaße annimmt und zeitweilig auf die Kniffe des Horrorfilms zurückgreift.

Dabei erscheint alles zunächst ganz einfach: Der Einwanderer Arash Naderi wird ermordet aufgefunden. Grosz und Falke ermitteln. Stellt sich nur die Frage, ob tatsächlich von einer politisch motivierten Tat ausgegangen werden kann. Oder verhält es sich nicht doch so, dass Naderi sein Job als Fahrer des örtlichen Erdgasunternehmens das Leben kostete?

Hier arbeiten sämtliche Kräfte gegeneinander: Dorfbewohner als radikale Umweltaktivisten gegen das Unternehmen, Einheimische gegen Ausländer und sowieso alle gegen die Polizei. Da darf es den Zuschauer nicht wundern, wenn er ebenso wie Grosz und Falke machtlos in der Schwebe gelassen wird bei dieser Vielzahl der aufeinander einstürmenden Parteien.

„Böser Boden“ überzeugt durch seine düstere Atmosphäre und zunehmend spannungsgeladene Entwicklungen. Dabei verliert er sich an mancher Stelle. Ein bisschen weniger Horror, ein bisschen mehr Krimi hätten nicht schaden können. Dennoch präsentiert sich Wotan Wilke Möhring in einem grundsoliden „Tatort“, der am Ende viel Raum für Spekulation lässt.