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"Söhne und Väter"-Kritik "Söhne und Väter"-Kritik: Ein enttäuschender "Tatort" - trotz guter Schauspieler

Von Anne Burgmer 29.01.2017, 20:47
Neue Erkenntnisse: Hartmut Volle alias Kriminaltechniker Horst Jordan und Devid Striesow alias Kriminalhauptkommissar Jens Stellbrink (v.l.).
Neue Erkenntnisse: Hartmut Volle alias Kriminaltechniker Horst Jordan und Devid Striesow alias Kriminalhauptkommissar Jens Stellbrink (v.l.). SR-Kommunikation

Berlin - Der Tatort „Söhne und Väter“ wurde am Sonntag (29. Januar 2017) um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. So hat unsere Redakteurin Anne Burgmer den Fall gesehen.

Der Fall

Nachdem Karim, Pascal und Enno ihrem toten Lehrer Dirk Rebmann im Beerdigungsinstitut ein Ringelschwänzchen zwischen die Pobacken geklemmt hatten, um ihm so posthum ihre Verachtung zu zeigen, schlief der betrunkene Enno auf einer Bahre ein. Seine Freunde ließen ihn zurück, am nächsten Morgen war der Junge tot. Erfroren in der Kühlkammer. Was auf den ersten Blick wie ein aus dem Ruder gelaufener Schülerstreich aussah, wurde zusehends komplizierter. Es stellte sich nämlich heraus, dass der Lehrer ermordet worden war.

Die Auflösung

Die Auflösung kam einigermaßen überraschend. Zunächst nahm der Sternekoch den Mord auf sich. Doch in Wirklichkeit hatte Karims Mutter, als sie feststellen musste, dass ihr Sohn sich wegen ihres Mannes umbringen wollte, die Trinkflasche mit der tödlichen Mischung gefüllt.

Die Ausstrahlung

Es war ein ziemliches Hin und Her. Erst sollte der neue Saarbrücker „Tatort“ den Dortmunder Fall „Sturm“ an Silvester ersetzen, weil dieser von einem terroristischen Anschlag handelt und wenige Tage nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt als zu heikel erachtet wurde. Dann nahm man doch lieber einen „Polizeiruf 110“ für diesen Termin. Doch nun war es so weit für Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow).

Der Titel

Der Titel „Söhne und Väter“ (Buch: Zoltan Spirandelli) war bei diesem „Tatort“ Programm. Denn Rebmann war Karims Stiefvater, doch die beiden kamen gar nicht miteinander klar. Und auch sonst wimmelte es in diesem Krimi von schwierigen Vater-Sohn-Beziehungen.

Stellbrink hatte seinen eigenen Sohn zu Besuch und weiß noch nicht so recht, wie er mit diesem umgehen soll. Und dann war da noch Sternekoch Jean Carlinó, der selbst eine schwierige Vergangenheit hatte, und seinen Auszubildenden als Ersatzsohn unter seine Fittiche genommen hatte.

Fazit

„Söhne und Väter“ war ein „Tatort“, der mit einem einigermaßen überraschenden Ende aufwarten konnte, allerdings rettete ihn das leider auch nicht. Dafür ist das Konzept einfach zu unausgegoren. Zwar musste Devid Striesow nicht mehr so klamaukig wie am Anfang seiner Ermittler-Karriere auftreten, doch wirklich gefunden hat sich dieses „Tatort“-Team immer noch nicht, ein bisschen Witz, ein bisschen Ernst, zu viele Klischees, ein Ermittler-Team, das keines ist - die Zutaten stimmten nicht, da konnten auch die eigentlich guten Schauspieler nichts retten.