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Neues TV-Format  So lief die "Die große ProSieben Voelkerball Meisterschaft"

17.04.2016, 09:56
Am Samstagabend wurde Völkerball bei Pro7 gespielt.
Am Samstagabend wurde Völkerball bei Pro7 gespielt. ProSieben/Stefan Hobmaier

Köln - Die Verzweiflung bei den Programmmachern von ProSieben muss nach dem Abgang von Stefan Raab sehr groß sein. Ein Beweis lieferte am Samstagabend das unsägliche TV-Event „Die große ProSieben Völkerball Meisterschaft“.

Angekündigt wurde das neue Format als heißer Abend. Doch anstatt auf Klasse wurde auf Masse gesetzt. Gleich 48 Prominenten bot sich die Gelegenheit, mal wieder ihr Gesicht zur besten Sendezeit der Öffentlichkeit zu zeigen. Und dann auch noch fast fünf Stunden.

Zum größten Teil bestand das Teilnehmerfeld aus Persönlichkeiten, die ihre Bekanntheit nur diversen Trash-TV-Formaten wie das „RTL-Dschungelcamp“, „Der Bachelor“ oder "Germanys next Top Model" zu verdanken haben. Abgesehen von den Ex-Sportlern wie Mario Basler oder Uschi Disl tummelten sich ausschließlich nur C-Promis im Gerry-Weber-Stadion (Halle/Westfalen) herum.

Zu allem Überfluss waren die Rahmenbedingungen nicht besser. Neben dem Moderatoren-Duo Esther Sedlaczek und Thore Schölermann sorgten besonders die Sprüche aus der Kommentatoren-Kabine für regelmäßiges Kopfschütteln. Kurz gesagt: Florian Schmidt-Sommerfeld und Helmer Litzke nutzten jede Gelegenheit, um Anspielungen unter der Gürtellinie zu platzieren. Sophia Wollersheim, Nico Schwanz und Micaela Schäfer waren die Leittragenden.

Auf dem Spielfeld kam wiederum der Spaßfaktor viel zu kurz. Anstatt Thorsten Legat oder Evil Jared von der Leine zu lassen, wurde konsequent an den Regeln festgehalten. Wer auch nur die Linie um wenige Millimeter überschritten hatte, wurde disqualifiziert. Und so wurde manch eine gute Aktion zu Nichte gemacht.

Am Ende, um kurz vor 1 Uhr nachts, triumphierte das „Team Bachelor“ in Halle. Im Finale besiegten Paul Janke, Sarah Nowak, Christian Tews, Alisa Persch, Aurelio Savina und Angelina Heger das „Team Internet“, welches nur aus blutjungen YouTubern zusammengesetzt war.

Trotzdem konnte die Völkerball-Nacht gute Einschaltquoten verbuchen.  Immerhin 1,77 Millionen wohnten dem skurrilen Promi-Event ab 20:15 Uhr bei, was einem klar überdurchschnittlichen Marktanteil in Höhe von 7,4 Prozent entsprach. Grund genug, in der Chefetage von Pro Sieben die Korken knallen zu lassen. Ob sich für eine zweite Ausgabe erneut 48 Promis finden lassen, wird sich zeigen. (mbr)