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"Sing meinen Song": Zum Heulen schön

23.05.2017, 13:49
Die „The BossHoss”-Sänger Alec Völkel (l) und Sascha Vollmer sind die neuen Moderatoren von „Sing meinen Song”. Foto: Britta Pedersen
Die „The BossHoss”-Sänger Alec Völkel (l) und Sascha Vollmer sind die neuen Moderatoren von „Sing meinen Song”. Foto: Britta Pedersen dpa-Zentralbild

Berlin - „Ich hab' euch echt lieb”, gesteht der Sänger Gentleman den in Südafrika versammelten Musikern. Kurz darauf gibt er Mark Forster ein Küsschen auf die Wange. Die Anwesenden lächeln beseelt, umarmen ihren Sitznachbarn oder prosten sich gegenseitig zu.

Es ist Zeit für „Sing meinen Song - Das Tauschkonzert”. Auch in der vierten Staffel der Vox-Show (ab 23. Mai, 20.15 Uhr) treffen sich Musiker, um Lieder der jeweils anderen zu covern. Bei Feuerschein sitzen sie zusammen und musizieren. Klingt banal. Trotzdem war die Sendung in der Vergangenheit ein Quotenrenner.

Zuletzt moderierte Xavier Naidoo die Show. Nun führen zum ersten Mal die „The BossHoss”-Sänger Sascha Vollmer und Alec Völkel durch die Sendung. Nach Südafrika eingeladen haben The BossHoss neben Gentleman und Mark Forster auch noch Lena Meyer-Landrut, Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß, Moses Pelham und Michael Patrick Kelly.

Country, Hiphop, Reggae, Pop - unterschiedliche Typen und Stile treffen also aufeinander und vermischen sich. So jazzt sich Stefanie Kloß in der ersten Sendung durch Mark Forsters Hit „Au Revoir”, kurz bevor Paddy Kelly sich mit dem eher weniger bekannten Forster-Lied „Flüsterton” zum ersten Mal öffentlich an einen deutschen Liedtext wagt. Alles unter begeistertem Klatschen und aufmunterndem Jubeln der anderen Musiker.

Mehr Harmonie geht nicht. Denn was die Sendung von vielen anderen Musikshows unterscheidet: Hier gibt es keinen Wettbewerbsdruck, keine Verlierer. Und keine durch pfiffige Redakteure erdachte tränenreiche Konflikte. Wer hier heult, heult echt. Im Mittelpunkt steht die Musik. Und: „Echte Emotionen und echte Gefühle”, wie „The BossHoss”-Sänger Sascha Vollmer gleich doppelt versichert.

Deshalb gelingt es wohl auch, viele bekannte Gesichter der deutschen Musikszene für die Show zu gewinnen. Ein Umstand, der in dieser Staffel dazu führt, dass der fast schon obligatorische Typ fehlt, den vor der Sendung kaum jemand kannte und der nach der Staffel vielleicht den Durchbruch schafft. So wie Gregor Meyle in der ersten Staffel oder Daniel Wirtz 2015. Doch dank Kelly Family und ESC-Gewinn sind die Namen in dieser Staffel längst alle groß.

Und trotzdem sorgt das Klassenvorspiel auch diesmal bei den Musikern für Aufregung: Niemand will als Erstes auftreten, es wird geschwitzt und gezittert. „Man kann halt verkacken”, fasst es Alec Völkel zusammen. Am Ende ist die Erleichterung groß. Der Zuschauer fühlt mit. Und ist schließlich beinah geneigt, Paddy Kelly zuzustimmen, wenn er sagt: „Es ist wahrscheinlich die schönste Musiksendung, die es gibt.” (dpa)