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Regisseur Jochen Alexander Freydank Regisseur Jochen Alexander Freydank: Gleich drei neue Filme am Start

Von Andreas Montag 21.10.2017, 10:56
Jäckie (Oskar Bökelmann) und seine Freundin Sophie (Emma Bading) auf Usedom
Jäckie (Oskar Bökelmann) und seine Freundin Sophie (Emma Bading) auf Usedom NDR/Maor Waisburd/Degeto

Berlin - Von wegen Künstlerleben - der frühe Vogel fängt den Wurm! Mit dem Berliner Filmregisseur Jochen Alexander Freydank („Kafkas Der Bau“) verabredet man sich auf acht Uhr morgens, fünf Minuten vor der Zeit ist er da. Beim Cappuccino in einer Touristen-Hipsterbar im Prenzlauer Berg, wo um diese Zeit noch Ruhe vor dem Sturm herrscht, lässt es sich reden. Und der Kaffee ist auch ordentlich.

Freydank, 1967 in Ostberlin geboren, hat 2009 für seinen hoch gelobten Kurzfilm „Spielzeugland“ einen Oscar gewonnen. Höher hinaus kann man in dieser Branche nicht kommen. Kein Wunder, dass der Mann seitdem bestens im Geschäft ist. Allenfalls eine Woche Urlaub fällt mal ab. „Aber schlimm wäre doch, wenn mich keiner anriefe“, sagt Freydank. Er ist ein Mensch, der positiv denkt, das strahlt aus und macht das Arbeiten zur Freude.

Freydank: Balance zwischen Autorität und Freundlichkeit

Natürlich muss er auch klar sagen, wer der Chef am Set ist, sagt er. Aber es kommt eben auf die Balance zwischen Autorität und Freundlichkeit an. Zuletzt hat er wieder zwei Mal auf Usedom gedreht, eine der neuen Folgen der Krimireihe mit Katrin Sass wird am kommenden Donnerstag um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt.

„Trugspur“ heißt der Film, in dem Ex-Staatsanwältin Karin Lossow (Sass) nicht nur abermals in einen Ermittlungsfall ihrer Tochter Julia (Lisa Maria Potthoff) verwickelt, sondern selbst unmittelbar beteiligt wird. Lossow wird mit ihrem Wagen von der Straße gedrängt. Nach dem Unfall ist der kleine Tomasz, der Sohn einer polnischen Freundin, spurlos verschwunden. Vorab werden schon die atmosphärischen Bilder des Films gelobt. Das wird den Regisseur freuen, der Wert darauf legt, keine Postkarten-Idylle von Usedom zu zeigen, so schön es dort auch ist.

Krimis aus Barcelona sind im November zu sehen

Auch in Barcelona ist Freydank zuletzt gewesen, zwei Krimis entstanden, die am 2. und 9. November, jeweils 20.15 Uhr, im ARD-Programm zu sehen sein werden. Der Donnerstags-Krimiplatz ist heikel - und die Quote muss stimmen, wenn es weitere Folgen geben soll. „Zorn“ vom MDR (auch hier hat Freydank eine Folge gedreht) ist gerade „gestorben“. Natürlich hofft der Regisseur, dass es mit den „Barcelona-Krimis“ glücklicher läuft.

Ob er überhaupt wieder dort drehen können wird, ist im Augenblick allerdings noch ungewiss - angesichts der gespannten Situation zwischen dem Mutterland Spanien und der abtrünnigen Region Katalonien. „Die Unruhe ist schon spürbar gewesen, als wir dort von April bis Juni drehten“, sagt der Regisseur.

Zum Beispiel fielen ihm die Ressentiments gegenüber der Guardia Civil, der Bundespolizei auf. Die wollten die an der Produktion beteiligten Katalanen um keinen Preis in der Szene haben. Auch diese Situation hat Freydank bewältigt. Heiter und bestimmt, wie er eben ist.

››„Trugspur - Der Usedom-Krimi“: 26. Oktober, 20.15 Uhr, im Ersten.

(mz)