"Die Otto-Versand-Story" Otto-Versand im ZDF im TV: Sylvie Meis eröffnet ZDF-Dokumentation über Versandhändler

Berlin - „Wenn der Otto-Katalog da war, dann waren wir ganz glücklich“ - so gesteht es Covermodell Sylvie Meis (39) gleich zu Beginn der Dokumentation „Die Otto-Versand-Story“, die an diesem Dienstag (20.15 Uhr, ZDF) innerhalb der Reihe „Deutschlands große Clans“ zu sehen ist.
Otto-Katalog startete mit einer Auflage von 300 Stück
Das galt auch für viele andere Mütter, Hausfrauen und deren Kinder, wenn das dicke Ding im Briefkasten steckte. Es kam seit Beginn der 1950er Jahre von Deutschlands größtem Versandhändler aus Hamburg, mit einer Auflage von 300 Stück. Da war es noch ein dünner Schuhprospekt, von Firmengründer Werner Otto (1909 - 2011) per Hand verklebt.
Der Katalog, im Film als „gedruckter Zeitgeist und stilbildendes Element“ bezeichnet, wird auch heute noch zweimal pro Jahr verschickt, mit rund vier Millionen Exemplaren. Bestellt wurde einst per Post, und ausgeliefert noch heute durch den eigenen Paketdienst.
Motto des Firmengründers Werner Otto: „Alles ist im Fluss“
„Mein Vater hat mit einem kleinen Schuhladen im heute polnischen Kulm angefangen. Er konnte kaum stillsitzen, er war im Grunde immer in Bewegung“, erzählt sein Sohn Michael Otto (73). „Sein Motto war „Alles ist im Fluss“ - er konnte viel arbeiten, aber auch viel feiern“. Beim Tanzen lernte er 1939 seine erste Frau Eva kennen - aus dieser Ehe stammen Michael und die Kunstsammlerin Ingvild (75).
Bei der Kur in Bad Pyrmont 1952 tauchte die zweite Frau auf - Jutta war 20 Jahre jünger, von ihr kommt Frank (60), heute als Medienunternehmer deutschlandweit bekannt. Schließlich gab es eine dritte Frau, die 30 Jahre jüngere Maren, mit der er Sohn Alexander (50) und Tochter Katharina (53) bekam.
Autor Florian Huber erzählt die Geschichte der Familie Otto
Autor Florian Huber (50, „Schabowskis Irrtum“) erzählt die ganze (Familien-)Geschichte chronologisch, unterhaltsam und ohne störende Kritik, auch anhand kleiner Spielszenen. Sie beginnt mit Ottos erster Scheidung, der Pleite 1948 und wie er durch seine Sekretärin auf das Thema Versandhandel kommt, den es in Deutschland schon seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt und der nach dem Zweiten Weltkrieg von den Konkurrenten Gustav Schickedanz („Quelle“) und Josef Neckermann zu neuer Blüte gebracht worden ist.
Populärer Werbeslogan: „Otto... find“ ich gut“
Zu sehen sind Ausschnitte aus alten Werbefilmen, zu Wort kommen der ungeheuer fleißige Werner Otto selbst, fast alle seine Kinder und ein Enkel sowie eine Katalogzeichnerin, der Vermögensverwalter, ein Manager und ein Experte für Familienunternehmen.
Die Slogans „Otto Versand Hamburg“ und später „Otto... find“ ich gut“ wurden ebenso populär wie die Sammelbestellungen. Heute ist die Otto Group längst auch als Betreiber von Einkaufspassagen tätig, im Internet sowieso, nahezu alle Konkurrenten wurden geschluckt, und Online-Bestellungen sind gang und gäbe. Die Familie in Hamburg führt das Unternehmen weiter - alles bleibt in Bewegung. (dpa)