"Neues aus Büttenwarder": 20 Jahre Adsche und Brakelmann

Hamburg - Jo. Im „Dorfkrug” von Büttenwarder ist eine extragroße Runde Lütt un Lütt fällig. 20 Jahre alt wird die Serie „Neues aus Büttenwarder”. Das NDR Fernsehen feiert das Jubiläum mit fröhlichen Festspieltagen.
Sechs neue Folgen stehen rund um Weihnachten und Silvester auf dem Programm, dazu eine Doku über den Traum vom wahren Leben in dem fiktiven Dorf im hohen Norden und eine Spezialausgabe der „NDR Quizshow”. Auch 14 ältere der inzwischen 79 Episoden rund um die beiden Bauern Kurt Brakelmann (Jan Fedder) und Adsche Tönnsen (Peter Heinrich Brix) werden wiederholt.
Am 26. Dezember 1997 lief die erste Episode - mittlerweile ist die im Kreis Stormarn (nördlich von Hamburg) gedrehte Serie eines der erfolgreichsten Formate im NDR Fernsehen, wie der Sender selbst betont. Mit mehr als einer Million Zuschauern in der Spitze nur im Norden (etwa eine weitere Million komme bundesweit dazu) sei die Reihe seit Jahren ein Quotengarant. Ein „filmisches Juwel” nennt NDR-Intendant Lutz Marmor die Geschichten rund um Brakelmann und Adsche - „zwei Figuren, die dem Norden liebevoll den Spiegel vorhalten”.
Themen wie Visionen und Scheitern, Essen und Erotik in Büttenwarder widmet sich der Film, der am Montag (25. Dezember, 21.10 Uhr) direkt im Anschluss an die erste neue Folge („Im Dutt”, 25.12., 20.40 Uhr) zu sehen ist. Nicht nur Akteure vor und hinter der Kamera der Serie philosophieren über das Phänomen, auch andere Fachleute kommen zu Wort: Schleswig-Holsteins Ex-Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) ist als Experte für das Spannungsfeld der politischen Kräfte zwischen Büttenwarder und dem Nachbarort Klingsiehl dabei, Köchin Sarah Wiener spricht über Landkost. Physiker Metin Tolan erklärt herausfallende Scheunentore und plötzlich umkippende Mofas in Büttenwarder, Sexologin Ann-Marlene Henning das Liebesleben der Bauern.
Eigentlich war der erste Film „UFOs über Büttenwarder”, der damals im Rahmen der „Heimatgeschichten”-Reihe entstand, als Einzelstück gedacht, wie Autor Norbert Eberlein im Presseheft berichtet. Weil es allen Beteiligten, besonders Fedder, Spaß gemacht habe, habe er zwei weitere Büttenwarder-„Heimatgeschichten” geschrieben. Zufrieden mit der ersten Episode sei er nach deren Ausstrahlung allerdings nicht gewesen: „Sie hatte gute Momente, war mir aber streckenweise zu aufgeregt inszeniert, zu überladen.” Er liebe den „ruhigen, bisweilen lakonischen Sound” den die Serie bald darauf - seit der 3. Folge führte bereits 75 Mal Guido Pieters Regie - anschlug.
„Du Peter, das Ding wird Kult”, soll Fedder zu Brix (beide 62) beim Dreh der ersten Folge gesagt haben - und behielt recht. Bei der Jubiläumsfeier Anfang Dezember konnte der seit längerem immer wieder mit gesundheitlichen Problemen kämpfende TV-Liebling nicht dabei sein. Er „erholt sich nach einem anstrengenden Jahr einige Wochen in der Reha”, teilte der NDR mit. (dpa)