Trophäensaison „Konklave“ führt bei US-Kritikerpreis mit elf Nominierungen
Sensationeller Nominierungserfolg für „Konklave“ in Hollywood: Der Thriller von Edward Berger hat bei den Critics Choice Awards elf Gewinnchancen - und ist damit weiter auf Oscar-Kurs.
Los Angeles - Der Vatikan-Thriller „Konklave“ des in Wolfsburg geborenen Regisseurs Edward Berger ist bei den Critics Choice Awards mit elf Nominierungen einer der Spitzenkandidaten. Gleich viele Gewinnchancen hat die Verfilmung des Broadway-Musicals „Wicked“, gefolgt von dem Science-Fiction-Drama „Dune: Part Two“ und dem Musicalfilm „Emilia Pérez“ mit je zehn Nominierungen. Der renommierte Kritikerverband Critics Choice Association gab die Anwärter in Los Angeles bekannt.
Mit knapp 600 Mitgliedern ist es der größte Kritikerverband für Film und Fernsehen in den USA und Kanada. Die Preisgala der 30. Critics Choice Awards soll am 12. Januar im kalifornischen Santa Monica stattfinden.
„Konklave“ mit elf Gewinnchancen
„Konklave“ ist einer von zehn Kandidaten in der Topsparte „Bester Film“, zudem winken Trophäen für die Ensemblebesetzung, Hauptdarsteller Ralph Fiennes, Nebendarstellerin Isabella Rossellini, Regie (Berger), Filmmusik (Volker Bertelmann), Kostümdesign (Lisy Christl) sowie für adaptiertes Drehbuch, Kamera, Bühnenbild und Schnitt.
Der packende Film über Intrigen und Machtkämpfe bei der Kür eines neuen Papstes war kürzlich auch für sechs Golden Globes nominiert worden.
Berger, der durch seine Mutter Schweizer und durch den Vater Österreicher ist, ist damit in Hollywood wieder auf Erfolgskurs. 2023 hatte seine Literaturverfilmung „Im Westen nichts Neues“ vier Oscars gewonnen - als bester internationaler Film, für Kamera, Szenenbild und für die Filmmusik von Volker Bertelmann.
Neben Bertelmann ist bei den Critics Choice Awards auch Film-Komponist Hans Zimmer im Rennen - mit der Filmmusik für „Dune: Part Two“. Der deutsche Spezialeffektekünstler Gerd Nefzer, der Oscars für „Blade Runner 2049“ und „Dune“ gewann, ist für seine Arbeit an „Dune: Part Two“ nominiert.
„Die Saat des heiligen Feigenbaums“ im Rennen
Das Drama „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ist im Rennen um den Preis in der Sparte „Bester nicht-englischsprachiger Film“. Regisseur ist der nach Deutschland geflohene Iraner Mohammad Rasoulof, der den Film über die Auswirkungen politischer Proteste auf eine Familie in seiner Heimat heimlich gedreht hatte. Deutschland hat den Film auch für die 97. Oscar-Verleihung im kommenden März eingereicht.
Der Film „September 5“ des Schweizer Regisseurs und Drehbuchautors Tim Fehlbaum über das Olympia-Attentat 1972 in München ist in der Sparte Original-Drehbuch und für den besten Schnitt des deutsche Filmeditors Hansjörg Weißbrich nominiert. Leonie Benesch („Das Lehrerzimmer“) hat in dem Film eine starke Rolle als Dolmetscherin.
Auch Preise für TV-Produktionen
Bei der Vergabe der Critics Choice Awards werden auch Fernsehproduktionen ausgezeichnet. Die Serien-Literaturverfilmung „Shogun“ führt mit sechs Nominierungen. Mehrere Gewinnchancen haben unter anderem auch
„Abbott Elementary“, „Disclaimer“, „Hacks“, „The Diplomat“, „The Penguin“ und „What We Do in the Shadows“. Zudem wurden Stars wie Jeff Bridges, Kevin Kline, Cate Blanchett, Colin Farrell und Nicole Kidman für TV-Rollen nominiert.